Jürgen Kluckert ist tot. Der Synchronsprecher und Schauspieler verstarb am vergangenen Mittwoch, den 16. August, im Alter von 79 Jahren. Zuerst hatte seine Kollegin Julia Bautz bei Twitter (X) über den Tod von Kluckert berichtet, die Nachrichtenagentur dpa berichtete kurz darauf über eine Bestätigung der Meldung aus "Branchenkreisen". 

Kluckert dürfte den meisten Menschen wohl durch seine Stimme bekannt sein. Berühmt wurde er für die Darstellung der Stimme von Benjamin Blümchen in zahlreichen Hörspielen. Er lieh dem freundlichen Elefanten seit Mitte der 90er Jahre seine Stimme. Eine weitere Zeichentrick-Figur sprach Kluckert ebenfalls seit vielen Jahren: In "Spongebob Schwammkopf" war er als Mr. Krabs zu hören. In der US-Serie "Die Dinos" sprach er Dino-Vater Earl Sinclair. Sowohl die Rolle des Benjamin Blümchens als auch die von Earl Sinclair hatte Kluckert einst von dem zuvor verstorbenen Edgar Ott übernommen. Außerdem vertonte er Figuren in mehreren Computerspielen wie League of Legends oder Warcraft 3. 

Darüber hinaus lieh der Synchronsprecher aber auch zahlreichen Schauspielern seine Stimme, darunter Morgan Freeman, Danny Glover, Chuck Norris und viele weitere. In der US-Serie "Magnum" sprach er einst Roger E. Mosley in der Rolle des Hubschrauberpiloten T.C. Zu sehen war der Schauspieler immer wieder auch in Nebenrollen, etwa in mehreren Filmen der "Tatort"-Reihe. Seine Ausbildung absolvierte Jürgen Kluckert an der staatlichen Schauspielschule Ernst Busch in Ost-Berlin, 1980 floh er aus der DDR. 

In einem Interview mit dem History Channel erklärte Kluckert im vergangenen Jahr, keinen der Stars, den er synchronisiert, jemals getroffen zu haben. "Manchmal hört man aber von dem einen oder anderen die Frage: ‘Wieso synchronisiert ihr das überhaupt?’ Am liebsten würde man es dann dem Hollywood-Star erklären: ‘Wenn wir nicht synchronisieren und nur Untertitel machen würden, müsste das Publikum ständig alles lesen.’ Ein Film braucht aber Bild und natürlich auch die Sprache. Aber nicht noch ein Buch, das man in meist verkürzten Texten auf der Leinwand oder dem Bildschirm liest. Bei den Untertiteln kriegt man meist nicht sehr viel von dem bildlichen Geschehen mit."