Foto: MicrosoftMit dem Start des neuen Betriebssystems "Windows Vista" von Software-Gigant Microsoft in dieser Woche finden auch deutsche Medienhäuser den Weg auf die Computer breiter Nutzerschichten. Sowohl der Axel Springer Verlag als auch der Bezahlsender Premiere kündigen eine breite Kooperation mit Microsoft an, die ihre Angebote fest im Betriebssystem verankert.

Über die sogenannte Sidebar der Benutzeroberfläche, in der die Nutzer ständig aktualisierte Inhalte über RSS-Feeds erhalten, werden redaktionelle Inhalte der Springer-Publikationen "Bild.T-Online", "Welt.de", "autobild.de" und Programminformationen des Fernsehzeitschriften-Ablegers "tvdigital.de" eingebunden. Darüber sollen die Nutzer Zugriff haben auf Nachrichten aus allen gesellschaftlich relevanten Bereichen, Automobil-Tests und umfassende Informationen zum Fernsehprogramm. Zuvor waren die die Springer-Angebote "Welt.de" und "Immonet" auch im Microsoft-Internet-Portal "MSN" eingebunden.
 
Der Nachrichtensender n-tv der RTL-Gruppe wird mit einem interaktiven Ableger in das Media-Center der Betriebssoftware integriert. Dort lassen sich einzelne Sendungen abrufen und erhält Zusatzinformationen zum Programm. Auch sollen sich einzelne Elemente des redatktionellen Angebotes - zum Beispiel der Börsenticker - personalisiert darstellen lassen. 
 
In das Mediacenter der neuen Software, über das sich Musik- und Video-Dateien verwalten und abspielen lassen, sollen ab Februar auch einzelne Inhalte des Bezahl-Sender Premiere integriert werden. So können die Nutzer dann per Einzelabruf auf Filme und Sportübertragungen direkt aus dem Programm zugreifen. Zu sehen gibt es unter anderen die Begegnungen der UEFA-Champions-League. Betrachtet werden können die Videos als Live-Stream. Der Startschuss für das Angebot fällt am 20. Februar mit der Begegnung Bayern München gegen Real Madrid.
 
 

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Mit der Integration des Abrufdienstes in ein entsprechendes Programm geht Microsoft einen Weg hin zur Etablierung von Video-on-demand ohne Umwege über Internetbrowser, sondern direkt durch Programme, die speziell auf diesen Zweck ausgelegt sind. Auch die Integration der entsprechende Prozesse, wie Registrierung und Bestellung könnte die On-Demand-Nutzung pushen. Microsoft-Konkurrent Apple stattet seine Rechner bereits seit mehreren Jahren mit der Software iTunes aus, über die sich in einem Apple-eigenen Internetshop Inhalte erwerben lassen.