Sie heißen "Winterkartoffelknödel", "Dampfnudelblues", "Grießnockerlaffäre" oder auch "Sauerkrautkoma" und "Leberkäsjunkie". Die Eberhofer-Krimireihe von Schriftstellerin Rita Falk ist seit Jahren nicht nur in gedruckter Form ein großer Erfolg. Viele der Bände wurden bislang von Constantin Film ins Kino gebracht, auch hier sowie im Fernsehen feierten die Streifen große Erfolge. Am heutigen Donnerstag, den 10. August, kommt mit "Rehragout-Rendezvous" der nächste Film in den Kinos. Damit hat sich Constantin nun aber offenkundig mit Rita Falk überworfen.
In einem Interview mit dem "Spiegel" distanziert sich die Autorin sehr deutlich von der Verfilmung und erklärt, sie tue das auch, um ihren Ruf zu schützen. Über die Jahre habe sie bemerkt, dass sich die Filme "immer weiter von meinen Buchvorlagen entfernt" haben, so Falk. Meist hätten ihr die Änderungen auch eingeleuchtet. Aber bei "Rehragout-Rendezvous" seien die Änderungen so massiv, "dass wir jetzt an einem Ende angekommen sind". Dreimal habe sie das Drehbuch korrigiert, geändert wurden dann aber nach Angaben der Autorin nur "Kleinigkeiten".
Als Autorin und Zuschauerin sei ihr der Film völlig fremd und sie fühle sich unwohl damit, so Falk gegenüber dem "Spiegel". Auf die Frage, welche Szenen sie störe, antwortet Falk: "Ach, ich könnte mich kürzer fassen, wenn ich Ihnen die Dinge aufzähle, die mir gefallen." Sie bezeichnet das Film-Drehbuch als "unglaublich platt, trashig, stellenweise sogar ordinär". Geschrieben wurde das Drehbuch des Films von Ed Herzog und Stefan Betz, sie waren auch für die Bücher der vorangegangenen Filme der Reihe verantwortlich.
Auch bei der Filmpremiere in München war Rita Falk nicht dabei. Im "Spiegel" sagt sie einerseits, es sei ihr nicht gut gegangen. Andererseits sagt sie auch, sie habe ihre Nichtteilnahme damit begründet, "dass ich diesen Film unmöglich feiern kann". Ihre Einwände seien ignoriert worden. "Es war ein bisschen so, wie wenn man einem Drittklässler sagt, in deinem Aufsatz sind 30 Fehler, korrigier die bitte – und dann macht er ein Komma rein, und das auch noch an der falschen Stelle."
Das Interview macht nicht den Eindruck, als würden auch künftige Romane von Rita Falk von Constantin Film verfilmt werden. Auf die Verfilmung des neuesten Bands "Steckerlfischfiasko" hat Constantin nach Angaben der Autorin kein Recht. "Es gibt noch zwei ältere unverfilmte Bücher, auf die die Constantin eine Option hat. Im Moment kann ich nur sagen: Ich stehe weiteren Verfilmungen sehr skeptisch gegenüber."
Dass die Eberhofer-Krimikomödien auch im Fernsehen äußerst beliebt sind, zeigte sich in den vergangenen Tagen. Die Free-TV-Premiere von "Guglhupfgeschwader" kam am Montag im Ersten auf mehr als sechs Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, am Mittwoch brachte es die Wiederholung der "Grießnockerlaffäre" beim kleinen 3sat auf 1,65 Millionen Zuschauende (DWDL.de berichtete).