Im Kontrast zur privaten Konkurrenz herrscht beim ZDF Werbefernsehen tierisch gute Laune, wie sich bei der gerade beendeten Roadshow des ZDF-Vermarkters zeigte: Auf den Tellern serviert wurde Falscher Hase sowie Kalter Hund, eine Reise zurück ins Gründungsjahrzehnt des ZDF. Und bei der Präsentation standen dann sieben alte Hasen im Mittelpunkt: Die sechs Mainzelmännchen und Hans-Joachim Strauch, der die Geschäfte beim ZDF-Vermarkter seit mehr als 14 Jahren führt. 

Im Fokus der Roadshow stand eine neue Studie zur Wirkung der legendären Mainzelmännchen, deren positives Ergebnis nicht grundsätzlich überrascht - wie Geschäftsführer Strauch lachend bekennt. Es sind die Details der Erhebung mit 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die es interessanter machen: Ein Werbeblock mit jeweils zweisekündigen Mainzelmännchen-Inserts war insgesamt 45 Sekunden länger als ein Vergleichs-Werbeblock - wurde aber kürzer wahrgenommen.

Was für die Werbewirkung der Werbeblöcke im vermarktbaren Werberahmenprogramm des ZDF spricht, wurde zuletzt allerdings auch gefährlich für Anton, Berti, Conni, Det, Edi und Fritzchen. Was heute Unterscheidungsmerkmal im Wettbewerb ist, wurde einst erfunden, um die im Programm eingeplante Länge der Werbepausen auch dann einhalten zu können, wenn mal Werbebuchungen fehlen. Ein Problem, das man beim ZDF Werbefernsehen schon länger nicht mehr kennt.

ZDF Werbefernsehen © DWDL.de

Aus den früher einmal längeren Spots der Mainzelmännchen wurden aufgrund der guten Buchungslage inzwischen längst zweisekündige Inserts. Erfolg kills the Mainzelmännchen? Die Wirkungsstudie zu den sechs drolligen Typen dürfte entschieden dagegen sprechen. Mit den Reichweitenerfolgen im Rücken und weitgehend unverändertem Programm zu den vermarktbaren Zeiten, gab es nicht viel Neues zu berichten. Wichtigste News für die Kundinnen und Kunden: Die Preise bleiben 2024 stabil. 

„Wieder erleben wir den Werbemarkt in sehr dynamischen Zeiten. Umso mehr gilt es also weiterhin auf Planbarkeit und Verlässlichkeit zu setzen. Wie gewohnt überzeugen wir durch partnerschaftliches Handeln und Transparenz“, erklärt Hans-Joachim Strauch. 2024 wird ein Rekord-Sportjahr und soll so auch mit konstanten Werbepreisen letztlich zu einer Ergebnissteigerung führen, die dem ZDF zu Gute kommt. Strauch schwärmt: „Das kommende Jahr wird ein Heimspieljahr!“ 

So beginnt 2024 im Januar mit der Handball-Europameisterschaft der Männer im eigenen Land, ausgetragen vom 10. bis 28. Januar und übertragen von ARD und ZDF. Es ist der Auftakt zu einem Rekord-Sportjahr, geprägt von einer Fußball-Europameisterschaft in Deutschland und den Olympischen Sommerspielen in Paris. Erstmals seit 2012 finden wieder in einem Jahr Fußball-WM oder -EM und Olympische Spiele in europäischen Zeitzonen statt. Damals waren es die Sommerspiele in London und die Fußball-EM in Polen und der Ukraine.

Eine Vielzahl von Sportereignisse also, die im fürs ZDF werberelevanten Zeitfenster laufen und damit vermarktbar sind. Die vorgelegten Leistungswerte und diese Aussichten erklären dann vielleicht auch, dass die Roadshow des ZDF Werbefernsehen ganz ohne Trailer auskam. Oder wie es Geschäftsführer Hans-Joachim Strauch mittendrin zum Ausdruck brachte, ohne allerdings dabei die Hände zu einer Raute zu formen: „Sie kennen uns.“ Solide ist das neue Sexy, schrieb DWDL im vergangenen Jahr über das ZDF. Das gilt in einem allgemein schwierigen Werbeumfeld auch für den Vermarkter.