ARD Degeto, der Bayerische Rundfunk und die Produktionsfirma W&B Television planen unter dem Arbeitstitel "Ludwig II.0" eine neue Serie über den "Märchenkönig" Ludwig II. von Bayern. "Das wird das nächste große Serien-Highlight für die ARD", zeigt sich Christoph Pellander, Redaktionsleiter der ARD Degeto, zuversichtklich. "History meets True Crime - wir rollen den 'Cold Case' des weltberühmten, sagenumwobenen 'Märchenkönigs' völlig neu auf."

Geplant ist demnach eine High-End-Serie, die auf mehrere Staffeln angelegt ist. "Diese richtet ihren Blick sowohl auf die politischen, familiären und gesellschaftlichen Verstrickungen Ludwigs II. als auch auf seine Gegner und Verbündete", sagt Pellander. "Vor allem aber liefert sie das moderne Psychogramm eines Menschen, der womöglich heute ein Superstar wäre – eben Ludwig II.0! Mit großer Begeisterung erleben wir die Drehbucharbeit eines der aufregendsten Serien-Projekte der ARD und wir freuen uns bereits jetzt auf die Dreharbeiten im kommenden Jahr."

Bettina Ricklefs, BR-Programmbereichsleiterin Spiel-Film-Serie: "Der bayerische Märchenkönig fasziniert viele Menschen bis heute - nicht nur, weil sein Tod mysteriös bleibt, auch weil er seiner Zeit weit voraus war. Er baute traumhafte Schlösser und war ein absoluter Technik-Freak, der Telefonanschlüsse in seinem Schloss installierte, einen elektrisch beleuchteten Puttenschlitten fuhr, einen Thron mit Wasserspülung, ein modernes Heizsystem und nicht zuletzt den Wunsch des Fliegens hatte." Das Projekt werde "diese ambivalente und bayerische Figur in ein völlig neues Licht" rücken.

Entstehen wird die Serie unter der Verantwortung der Produzenten Oliver Vogel, Quirin Berg, Max Wiedemann und Christina Henne, wie "Blickpunkt Film" berichtet. "Trotz zahlreicher Untersuchungen und Theorien bleibt der wahre Grund für den Tod von König Ludwig II. ungeklärt", sagt Vogel. "Mit den heutigen Mitteln der Forensik hat ein Profiler des LKA neue Erkenntnisse gewonnen, die diesen Fall in ein völlig neues Licht rücken."

Auf dieser Grundlage soll Ludwig II. nun als "moderne Figur" erzählt werden, "ganz und gar nicht in seine Zeit passend, innerlich zerrissen, mit einer hochkomplexen Psyche in einem LGBTIQA+-feindlichen Umfeld, jedoch auch Auslöser von #MeToo Debatten und dann selbst wieder Opfer von Fake News. Und mit großer Wahrscheinlichkeit nicht verrückt".