Weil die Tarifverhandlungen mit RBB-Interimsintendantin Katrin Vernau gescheitert sind, wollen Freie beim RBB in diesen Tagen keine Aufträge annehmen – ihr Protest läuft unter dem Motto "Wir sind nicht da" – und in einem offenen Brief sagte die Mitarbeitervertretung schon einmal in Richtung der im September startenden neuen Intendantin Ulrike Demmer, dass sie genau hinsehen und -hören solle, "was der RBB zustande bekommt, wenn sich 350 Freie zugleich abmelden." Mit Demmer sollen nämlich die nächsten Verhandlungen geführt werden.
Aber: Während die Freien Programm aus der Konserve am Vorabend in Aussicht stellten, von nicht mehr möglichen Aktualisierungen im Videotext sprachen und auch vermehrte Wiederholungen etwa im Radio bei RBB Kultur voraussagten, gibt der RBB am Montag auf DWDL.de-Nachfrage an, dass es "für das Publikum spürbare Einschränkungen des Programms" absehbar nicht geben werde. Nicht im Fernsehen, nicht im Radio und auch nicht online, macht der RBB deutlich.
"Die Aktion 'Wir sind nicht da' der freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war lange angekündigt, daher konnte dies in der Programmplanung berücksichtigt werden", teilte eine Sprecherin des RBB mit. Was sie meint: Dank des Vorlaufs habe man sich beim RBB auf den Wegfall offenbar gut einstellen können - so sind schon länger "Best of"-Sendungen der Vorabendproduktion "Studio 3" eingeplant gewesen. Spontan-Ausfälle wird es also wohl nicht geben. Ab kommender Woche sollen dann zudem auch die betroffenen Freien wieder da sein.
Glaubt man der Mitarbeitervertretung, hatte Vernau eine Tariferhöhung und die Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie an die verbindliche Zusage geknüpft, dass die Mitarbeiter für die Jahre 2025 und 2026 Nullrunden zustimmen. Darauf wollten sich die Vertreterinnen und Vertreter der Freien aber wohl nicht einlassen. Der RBB teilte mit, dass man derzeit über Gehaltstarifverhandlungen sowie Tarifverhandlungen zum Beendigungsschutz freier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spreche.