Im kommenden Jahr stünde der 30. Geburtstag der Berliner Filmproduktionsgesellschaft Zero One Film GmbH an, doch bis dahin muss erst einmal der Fortbestand des Unternehmens sicher gestellt werden. In dieser Woche musste ein Insolvenzantrag gestellt werden, wie nun bekannt wurde. Das Amtsgericht in Charlottenburg hat Rüdiger Wienberg von der Insolvenzkanzlei Hermann Wienberg Wilhelm zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.  

Als Gründe für die Schieflage wurden enorm gestiegene Produktionskosten, sinkende Kinobesucherzahlen und steigende Zinsen bei hoher Inflation genannt. Auch der Strukturwandel der Branche spiele eine Rolle.

Wie die Kanzlei mitteilte, habe die Geschäftsführung schon vor dem Insolvenzantrag Gespräche mit Investoren aufgenommen. "Eine Investorenlösung ist ein denkbarer Weg, um den Fortbestand von zero one film zu sichern", ließ Wienberg wissen. "Ein Insolvenzverfahren bietet dafür den richtigen rechtlichen Rahmen. Zero One Film hat einen hervorragenden Ruf in der Branche, insofern sehe ich durchaus Chancen für eine nachhaltige Sanierung. Das Unternehmen und seine Mitarbeiter hätten es verdient. Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, was machbar ist. Ohne einen Investor wird es aber schwer werden."



Aktuell arbeiten 14 Personen ständig für das Unternehmen – ihre Löhne und Gehälter sind nun über Insolvenzgeld drei Monate lang gesichert. Zero One Film, das für Arthouse-Filme bekannt ist, steht unter anderem auch hinter dem Fernsehprojekt "24h Berlin", eine in Echtzeit erzählte Dokumentationsreihe, die 2009 entstand. Auch "Der Staat gegen Fritz Bauer" ist eine bekannte Produktion der Zero One Film.