
Die neue Redaktion wurde zunächst als Entwicklungsredaktion etabliert und sei dann weitgehend unbemerkt zu Redaktionsgröße aufgestockt worden. Der Lokalteil der "Münsterschen Zeitung" wird nun mit neuen Produktionsstrukturen realisiert, die unter anderem eine Newsdesk-Lösung beinhaltet.
Den geschassten Redakteuren soll angeboten worden sein, sich bei der neuen Tochterfirma des Verlages, die sich nun um die redaktionelle Erstellung der Zeitung kümmert, neu zu bewerben. Hintergrund ist offensichtlich, dass der Verlag, der wegen seiner starken Profitorientierung bereits öfter in der Kritik stand, hierdurch Tarifregelungen umgehen will. Einem Bericht von "Spiegel Online" zu Folge beründete der Verlag seine Entscheidung, damit, dass man der altgedienten Redaktion nicht mehr zutraue, den Erfordernissen der Zukunft gerecht zu werden.
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Als "unsozial und menschenverachtend" bezeichnete Gregor Spohr, Landesvorsitzender des Deutschen Journalisten Verbandes (DJV) das Vorgehen des Verlages. Die Kündigungen kamen für die Mitarbeiter äußerst überraschend. Die nun geäußerte Kritik des Verlages an der aufgelösten Redaktion habe sich zuvor nicht abgezeichnet, heißt es.