Nicolas Paalzow legt zum Monatsende sein Amt als Vorstandsvorsitzender der Pantaflix AG nieder, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Aufsichtsrat und Vorstand hätten das "in bestem beiderseitigen Einvernehmen" entschieden heißt es im üblichen PR-Sprech - weniger als zehn Monate nachdem sein Vertrag noch um drei Jahre verlängert wurde. Dies geschehe "im Zuge der Konzentration der Geschäftstätigkeit auf Film- und Serienproduktionen", Alleinvorstand ist somit künftig Stephanie Schettler-Köhler.

Ursprünglich wollte es Pantaflix unter der Führung von Nicolas Paalzow noch mit eigener Streaming-Plattform mit der ganz großen Konkurrenz aus den USA aufnehmen. "Dass das nicht so funktioniert hat, wie es gedacht war, wurde oft genug geschrieben. Da haben wir uns 2018 viel Häme abgeholt", kommentierte Paalzow im Sommer vergangenen Jahres in einem DWDL-Interview und kündigte eine Neuausrichtung als "Content-House" an. Der Streaming-Bereich sollte Stand damals trotzdem weiter Teil des Unternehmens bleiben.

Doch auch davon ist man inzwischen wieder abgerückt, im März dieses Jahres kündigte man den Verkauf der Tochterfirma Pantaflix Technologies an. "Die Gesellschaft beabsichtigt, sich auf ihr etabliertes Produktionsgeschäft zu konzentrieren und den Geschäftsbereich Plattform (Streaming-Technologie) nicht weiterzuverfolgen", hieß es damals.  Bislang wurde beim Verkauf aber noch kein Vollzug vermeldet.

Pantaflix hat noch keine Geschäftszahlen fürs vergangene Jahr vorgelegt, schon im ersten Halbjahr fiel allerdings ein Konzernverlust von 2,7 Millionen Euro an, 2021 lag der Verlust vor Zinsen und Steuern bei 1,9 Millionen Euro - weil man aber Werberichtigungen von 12 Millionen Euro auf Pantaflix Technologies abschreiben musste, lag der veröffentlichte Jahresfehlbetrag sogar bei über 13 Millionen Euro.