Foto: Grimme InstitutAus 750 eingereichten Vorschlägen hat die Nominierungskommission des 43. Adolf Grimme Preises nun die 62 Nominierungen für den Wettbewerb herausgefiltert. In diesem Jahr sind bemerkenswert viele Produktionen von privaten Sendern im Rennen um den renommierten Fernsehpreis vertreten.

Dies liegt vor allem daran, dass erstmals die Kategorie "Unterhaltung" einen eigenständigen Bereich des Wettbewerbs darstellt. Unter den Nomienierten finden sich Sendungen wie "Das perfekte Dinner" (Vox), Pastewka" (Sat.1) und "Schlag den Raab" (ProSieben). Sogar RTLII schaffte es in diesem Jahr mit der Produktion "Suche Familie!" auf die Nominierungsliste.

Es sei richtig, in diesem Bereich sehr konzentriert die einzelnen Stärken zu suchen, sagt Grimme-Direktor Uwe Kammann (Bild) zur Neuaufstellung des Preises. Die große Präsenz der privaten Sender im Unterhaltungssegment hänge mit den Akzenten und Mischungsverhältnissen in den Programmen zusammen und sei ein "Abbild des dualen Systems", so Kammann.

Der private Platzhirsch RTL allerdings kommt - gemessen an seiner Größe - verhältnismäßig klein davon. Lediglich Hape Kerkeling in seiner Figur des "Horst Schlämmer" steht auf der Liste der Anwärter auf die Trophäe, die am 30. März im Theater der Stadt Marl verliehen wird. Er ist nominiert in der Kategorie "Unterhaltung Spezial" für sein Improvisationstalent beim "Wer wird Millionär - Prominentenspecial" und beim "Deutschen Comedypreis".

Hape Kerkeling ist es auch, der in diesem Jahr die "Besondere Ehrung" des Deutschen Volkshochschulverbandes - dem Stifter des Adolf Grimme Preises - erhält. Kerkeling beweise in seiner zwanzigjährigen Fernsehkarriere, dass "Qualität und Anspruch auch in der Fernsehunterhaltung ihren Platz finden kann", so Verbandsdirektor Ulrich Aengenvoort zu dieser Entscheidung.
 
 
Auch im fiktionalen Bereich sind die privaten in diesem Jahr stark vertreten. Besonders die bereits mehrfach ausgezeichnete ProSieben-Produktion "Meine verückte türkische Hochzeit" und der Sat.1-Quotenflop "Blackout" stechen in den Nominierungen heraus. Bei den fiktionalen Inhalten bestimmen insbesondere Kriminalfilme - vielfach auch aus renommierten Reihen wie "Tatort" und "Polizeiruf 110" das Bild.

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Mit nur einer Produktion hingegen sind die Privaten im Bereich "Information und Kultur" vertreten. Lediglich die Sendung "Feuertod" von Antonia Rados (RTL) schaffte es hier in den Wettbewerb, der ansonsten von ARD und ZDF bestimmt ist. In der Auswahl der Themen von Reportagen und Dokumentationen fällt vor allem die starke Präsenz von Filmen zum Themenkreis "Migration" auf. Er finde sich, so Grimme-Preis-Referent Ulrich Spies, wesentlich stärker als früher in allen Sparten und Genres des Programms. Die Preisträger gibt das Adolf Grimme Institut am 14. März in Düsseldorf bekannt.
 
Die Übersicht über die Nominierungen im Einzelnen finden Sie auf den folgenden Seiten.