Update (20:45 Uhr): Der RBB-Rundfunkrat hat mittlerweile bekanntgegeben, welche Personen am 16. Juni zur Wahl als RBB-Intendantin stehen werden. Jan Weyrauch ist nicht darunter, sehr wohl aber Ulrike Demmer - sowie Juliane Leopold und Heide Baumann (mehr Infos gibt es hier).
Am 16. Juni wird sich voraussichtlich entscheiden, welche Person den RBB in den kommenden Jahren führen wird. Dann wird der Rundfunkrat nämlich die neue Intendantin bzw. den neuen Intendanten wählen. Zuletzt war bekannt geworden, dass sich rund 50 Personen um den Job beworben hatten - aber nur ein Bruchteil davon ist für das Aufsichtsgremium ernst zu nehmen. Und auch wenn die Liste der zur Wahl stehenden Personen eigentlich erst am kommenden Donnerstag, den 8. Juni, durch den Rundfunkrat veröffentlicht werden sollte, kursieren nun die ersten Namen in der Öffentlichkeit.
Der "Tagesspiegel" etwa berichtet von Ulrike Demmer, der gute Chancen auf den Posten eingeräumt würden. Auch der "Spiegel" berichtet über Demmer als Kandidatin bei der Wahl am 16. Juni. Demmer ist die frühere Vize-Sprecherin der Bundesregierung, zwischen 2016 und 2021 übte sie dieses Amt aus, wobei sie die SPD-Seite der Regierung vertrat. Die Journalistin hat aber auch für zahlreiche Medien gearbeitet - unter anderem für den RBB, wo sie als Projektmanagerin in der Kommunikations- und Marketingabteilung von Radio Eins arbeitete. Zwischen 2013 und 2016 war sie auch Teil der politischen RBB-Gesprächssendung "Thadeusz und die Beobachter". Weitere Stationen von Demmer im Journalismus waren unter anderem das ZDF, der "Spiegel" sowie das Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Nach Informationen des "Tagesspiegels" hat es mit Jan Weyrauch zudem ein weiterer bekannter Name auf die Shortlist geschafft. Weyrauch ist aktuell Programmdirektor von Radio Bremen und soll sich ebenfalls um die Stelle an der RBB-Spitze beworben haben. Auch er hat Erfahrung beim Sender bzw. dessen Vorgängern ORB und SFB. Dort baute er den Radio-Jugendsender Fritz mit auf, war dort auch als Moderator aktiv. 2001 wurde der Programmchef von You FM, das damals noch HR XXL hieß, später war er am Aufbau von "LateLine" beteiligt. Seit 2011 ist er nun schon Programmdirektor im Norden.
Nach Angaben des "Tagesspiegels" soll auch eine nicht näher benannte Managerin von Vodafone noch im Rennen um die RBB-Spitze sein. Und dann wäre da natürlich auch noch Katrin Vernau, die den krisengebeutelten Sender aktuell interimsmäßig leitet. Sie hatte keine Bewerbung abgegeben mit der Begründung, sie wolle keinen Wahlkampf führen und man kenne sie und ihr Programm - Interesse an dem Posten hat sie nämlich durchaus. Vernau ist der Meinung, dass der Rundfunkrat sie für die Wahl auch ohne Bewerbung vorschlagen kann. Ob das passiert, ist unklar. Denkbar wäre es aber. Und weil Vernau zuletzt viele Veränderungen, inklusive eines massiven Sparprogramms, angestoßen hat, gibt es durchaus einige Beobachter, die es für sinnvoll erachten, dass sie diesen Job nun auch zu Ende bringt.
Ob und wenn ja wann Vernau noch in den Ring steigt, ist unklar. Der Rundfunkrat will die zur Wahl stehenden Personen am 8. Juni veröffentlichen. Der "Tagesspiegel" schreibt, sie könnte aber auch noch spätestens am 14. Juni als Kandidatin benannt werden. Das wäre nur zwei Tage vor der Wahl und würde ein seltsames Licht auf das Auswahlverfahren werfen. Die Kandidatinnen und Kandidaten um den Spitzenjob im RBB sollen sich bereits Anfang der kommenden Woche der Belegschaft vorstellen und erklären.