Die "WAZ"-Mediengruppe hat den Braunschweiger Zeitungsverlag mehrheitlich übernommen. Die Verlegerfamilie Voigt hat ihren Anteil in Höhe von 75 Prozent an die Essener verkauft. Auch die übrigen 25 Prozent der Anteile, die im Moment der Nord/LB Girozentrale gehören, will die "WAZ" nun noch erwerben. Der Kaufpreis für den 75-prozentigen Anteil soll bei rund 160 Millionen Euro liegen.
Beim Deutschen Journalisten-Verband DJV rief die Übernahme Kritik hervor. "Einfluss und Meinungsmacht der WAZ-Gruppe nehmen damit weiter zu. Die Meinungsvielfalt im Nordwesten Deutschlands droht so weiter eingeschränkt zu werden - auch wenn nicht mit größeren Bedenken des Bundeskartellamts gerechnet werden kann", kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken die Übernahme.
Konken weiter: "In Niedersachsen muss sich das Unternehmen nun seiner Verantwortung stellen und die Lokalredaktionen der Braunschweiger Zeitung erhalten." Die Lokalberichterstattung belebe die Meinungsvielfalt, was gerade in einer Einzeitungsregion wie Braunschweig notwendig sei. Hintergrund: In NRW hatte die "WAZ"-Mediengruppe im vergangenen Jahr Lokalredaktionen geschlossen und deren Aufgaben in eine Zentralredaktion verlagert worden.