Nach dem geplatzten Investoreneinstieg steht die DFL auch vor einem personellen Neuanfang. Oliver Leki (SC Freiburg) und Axel Hellmann (Eintracht Frankfurt), die bislang interimsweise die Fußball-Liga führen, hören zum Saisonende auf. Es muss also eine Nachfolge her - das Branchenmagazin "Horizont" hat am Freitagvormittag den ehemaligen RTL-Chef Bernd Reichart als aussichtsreichen Kandidaten in den Ring geworfen. 

Auf Reichart hätten sich die "DFL-Granden" bereits verständigt, berichtet "Horizont". Und auch der DFL-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim Watzke würde Reichart favorisieren. Nur: An den Gerüchten ist ganz offensichtlich nichts dran. Kurz nachdem der Bericht veröffentlicht werden, kommt das Dementi von Bernd Reichart. Gegenüber DWDL.de sagt er: "Ich arbeite auf internationaler Ebene an der Nachhaltigkeit des europäischen Fußballs. Für die Aufgabe bei der DFL stehe ich nicht zur Verfügung". Zuvor wurde er auch bereits von der Nachrichtenagentur dpa so zitiert. 

Bernd Reichart ist seit einigen Monaten Geschäftsführer der neuen Sport-Agentur A22 Sports Management mit Sitz in Madrid. Als solcher arbeitet der ehemalige Fernsehmann an einem Comeback in neuer Form der vor wenigen Jahren gescheiterten Super League. Zu seinem Amtsantritt kündigte Reichart an, dass es möglich sei, einen neuen europäischen Klub-Wettbewerb zu schaffen, der "attraktiver, unterhaltsamer, spannender, gerechter und wirtschaftlicher" sei. Das sei nötig um die jüngeren Fans nicht zu verlieren. Handfeste Resultate gibt es in Sachen Super League aber noch nicht. 

"Horizont" bezeichnet Reichart aufgrund seines beruflichen Werdegangs jedenfalls als "Idealkandidat" für den Posten an der DFL-Spitze. Als ehemaliger Chef von RTL Deutschland kennt er sich tatsächlich gut im TV-Geschäft aus, was für die DFL essentiell ist. Zuvor arbeitete er unter anderem für die Sportmarketing-Agentur Sportfive und den spanischen Fernsehkonzern Antena 3. Und nun schultert er die scheinbar unlösbare Aufgabe, der Super League zu einem Comeback zu verhelfen. Das alles wären wohl nicht die schlechtesten Voraussetzungen für einen Posten an der DFL-Spitze. Nur: Er wird diesen Job nicht übernehmen.