Zum zweiten Mal ist am Dienstagabend in Köln der Deutsche Entertainment Award verliehen - und nach der gelungenen Premiere des Vorjahres fiel die zweite Auflage nun ein ganzes Stück größer aus. Es ist ein Abend, an dem sich die Unterhaltungsbranche gewissermaßen selbst feierte, denn hinter dem Award steht bekanntlich die Entertainment-Sektion der Produzentenallianz.
Der Preis in der Kategorie "Best Adaption" ging dabei an die von BBC Studios Germany produzierte Sat.1-Show "Das 1% Quiz" mit Jörg Pilawa, deren Fortsetzung nach den guten Quoten der ersten Staffel bereits beschlossene Sache ist. Die Sendung setzte sich gegen das RTL-Event "Die Passion", die ZDF-Show "Don't Stop The Music" und das SWR-Format "Down the Road - Eine ganz besondere Abenteuerreise" durch.
In der Kategorie "Best Development" wiederum gewann die "Best Friend"-Edition des Vox-Hits "Kitchen Impossible", produziert von Endemol Shine Germany. Das zeigt, dass es nicht unbedingt komplett neue Formate sein müssen, die beim DEA die Chance auf eine Auszeichnung haben. Mit "Zum Schwarzwälder Hirsch" war übrigens sogar noch eine weitere Vox-Show mit Tim Mälzer im Rennen, darüber hinaus hatte auch das RTL+-Format "Prison Tapes" eine Nominierung erhalten.
Produzent Rolf Hellgardt, zugleich Vorsitzender des Gremiums zum Deutschen Entertainment Award, zog ein zufriedenes Fazit - auch mit Blick auf die Preisträger. "Die Gewinner-Formate zeigen: Weder Quiz-Shows noch Kochsendungen sind auserzählt, sondern mit neuen Ansätzen nach wie vor unterhaltsam und erfolgreich", sagte er. "Formate wie 'Down the Road' und 'Zum Schwarzwälder Hirsch', die in diesem Jahr ebenfalls für den DEA nominiert waren, sind zudem nur zwei Beispiele dafür, dass Diversität und Integration in unserer Branche mitgedacht und vorangebracht werden. Die Bandbreite und die inhaltliche Ausrichtung der nominierten Formate zeigen den Wert der Unterhaltung als Seismograf des Wandels und als unverzichtbarer Kitt in unserer Gesellschaft."
Dass letztlich vier Adaptionen, aber nur drei Eigenentwicklungen nominiert waren, ist möglicherweise aber auch ein Stück weit sinnbildlich für das deutsche Fernsehen, das während der kompakten Preisverleihung von Satiriker Oliver Kalkofe auch in diesem Jahr wieder ordentlich abgewatscht wurde. Selbst Preisträger waren vor den spitzen Kommentaren davor nicht gefeit: Bei einem neuen Quiz auf Jörg Pilawa zu setzen, sei ganz schön mutig, lästerte Kalkofe mit Blick auf den Preis für das "1% Quiz". Zuvor hatte er bereits auf das Fernsehjahr und seine Innovationen zurückgeblickt: "Da muss ich einfach als Zuschauer sagen: Wow, wow, wow - das war verdammt wenig."
Doch nicht nur die Unterhaltungsformate standen im Mittelpunkt des Abends, sondern auch die Köpfe dahinter - so wie Julia Thiel, die Executive Producerin des "ZDF Magazin Royale", die mit dem von der VFF Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten gestifteten "Best Talent"-Award geehrt wurde und sich nicht nur über ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro freuen durfte, sondern auch über eine sehr persönliche Grußbotschaft von Jan Böhmermann.