Foto (Engelke): Sat.1/Ralf Jürgens; Foto (Marge Simpson): Twentieth Century Fox Film Corporation; Grafik: DWDL.deDer Tod von Elisabeth Volkmann stellte ProSieben vor ein Problem: Als Synchronstimme von Marge, sprach sie eine der tragenden Rollen in der Serie "Die Simpsons". So jemanden zu ersetzen, ist nicht leicht. Und gerade bei den hartgesottenen Fans war völlig unabhängig davon, welche Entscheidung ProSieben treffen würde, mit scharfer Kritik zu rechnen.

Dass man mit Anke Engelke eher auf einen bekannten Namen als auf eine geübte Synchronsprecherin gesetzt hat, polarisierte weiter. Kommentare wie "schade, wenn der Name wichtiger ist als die Stimme" oder "sie wirkt im Vergleich mit geübten Sprechern wie eine Oberstufenschülerin aus der Theater-AG", wie sie nun zu lesen sind, waren damit quasi vorprogrammiert.


Schon im Vorfeld der ersten Folge mit Anke Engelke als neue Stimme von Marge Simpson riefen erste Teaser und Hörproben größtenteils vernichtende Kritik in den Foren hervor. Unter anti-anke.de und auf weiteren Seiten gab es schon Online-Petitionen gegen Anke Engelke als Synchronsprecherin, ehe sie überhaupt jemand gehört hatte. Als die erste Folge bei ProSieben zu sehen war, übertrafen sich die meisten Nutzer in den "Simpsons"-Fanforen dann auch mit Negativ-Kommentaren. Von "grausam" über "Es ist eine Katastrophe!! Jetzt machen die Simpsons keinen Spaß mehr" bis zur Meinung, es sei "die schlechteste Stimme aller Zeiten" und allerlei Fäkalausdrücken reichte die Kritik.

Als sich die erste Aufregung gelegt hatte, wurden die Kommentare aber differenzierter. Als "viel zu krächzig" kam einem "Dr. Kongo" im Forum von springfield-shopper.de die Stimme vor. Ein anderer Teilnehmer sagte, sie wirke "in der Tat sehr bemüht, und das ist das Schlimmste, was man über Sprecher/innen sagen kann". Im Forum von die-simpsons.de analysierte Thomy71: "Mir fehlte der richtige Druck hinter der Stimme", "zu kraftlos und leise" sei sie gewesen. Und ohnehin habe man mit Angelika Bender, die ebenfalls im Gespräch war und sogar schon mehrere Folgen synchronisiert hatte, eine bessere Alternative zur Auswahl gehabt.

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Allgemein wurde der Tenor mit späterer Stunde aber milder und teils verhalten positiv. So zeigten sich einige "positiv überrascht", andere meinten immerhin, Engelke sei "nicht so schlecht, dass man damit nicht leben kann". Der immer wieder zu lesende Tipp: Engelke soll nicht versuchen andere zu imitieren, sondern eine "eigene Marge erfinden". Viele meinten, sie seien oft an die Originalstimme, die in Amerika von Juali Kavner gesprochen wird, erinnert worden. Allerdings schaffe Engelke es nicht, "Marge Charakter zu verleihen".

Doch bei aller Aufregung um Anke Engelke als neue Marge, wird sich wohl das Resümee des Users Chris P. aus dem Forum von die-simpsons.de bewahrheiten: "Nur weil sich die Stimme etwas anders anhört, wird sicher niemand auf die Simpsons verzichten wollen."