Als früh feststand, dass Deutschland wieder nur den letzten Platz beim "Eurovision Song Contest" belegen würde, gönnte sich Peter Urban einen kurzen Moment, seine Enttäuschung darüber zum Ausdruck zu bringen - Lord of the Lost habe das nicht verdient und zumindest für seinen letzten ESC habe er sich ein anderes Ergebnis gewünscht. Doch es hat nicht sollen sein. Am Ende der Übertragung bedankte er sich noch bei Team und Publikum. Wir dokumentieren seine Abschiedsworte als ESC-Kommentator im Folgenden im Wortlaut.

"Liebe Leute in Deutschland, dieses war mein letzter ESC-Kommentar nach über 25 Jahren. Ich hoffe, ich habe Ihnen diese einmalige Veranstaltung und ihren Wandel schmackhaft gemacht. Ich möchte mich einfach nur bedanken bei den fantastischen Teams, die mich unterstützt haben, beim NDR in Hamburg und vor Ort überall in Europa. Besonders danke ich Jürgen Meier-Reese, Manfred Witt, Thomas Schreiber, Thomas Kutsche, Urs Schilke und dem Mann, der seit zehn Jahren in der Kabine neben mir saß: Der großartige Lukas Heinser. Ich danke den Kommentatoren aus vielen Ländern, die zu Freunden geworden sind und meiner Familie, die oft auf mich verzichten musste - jetzt können wir gemeinsam schauen. Vor allem danke ich Ihnen zuhause für die Treue, das Vertrauen und den Spaß am ESC, auch in den Jahren, wenn's für uns nicht so gut lief. Es war mir immer ein Vergnügen und eine große Ehre. Von einem wunderbaren ESC in Liverpool sage ich: Bye bye. Ihr Peter Urban. Danke."

Andreas Gerling, Chef des ARD-Teams für den "ESC" beim NDR dankte Peter Urban, "der so viele lange Jahre mit uns auf der Eurovisionsreise war, mit zu den größten Niederlagen und den wundervollsten Triumphen ... Danke Peter für 25 Jahre!" Loreen gratulierte er zu einem "absolut verdienten" Sieg, Liverpool und der BBC dankte er für eine Show, die "ohne Übertreibung sensationell" gewesen sei. Vor allem oblag es Gerling aber auch, das einmal mehr sehr maue Abschneiden des eigenen Beitrags zu kommentieren: "Wir sind mit einem außergewöhnlichen Act gestartet, der überhaupt nicht das Ergebnis erzielt hat, das wir uns gewünscht haben. Das ist sehr, sehr enttäuschend und ernüchternd. Wir hatten im Auswahlverfahren auf die Ausweitung der musikalischen Genres gesetzt. Der Diskussion und Überlegung, warum auch dieser Titel beim ESC nicht verfangen hat, müssen und werden wir uns jetzt stellen."

Lord of the Lost gaben sich unterdessen tapfer: "Das Ergebnis ist natürlich schade, aber die Freude über das unfassbar schöne Event überwiegt. Wir durften auf einer der größten Bühnen der Welt stehen, wir durften uns einen Kindheitstraum erfüllen und wir durften so viele wundervolle Menschen treffen; und nichts auf der Welt kann uns diese Erfahrung vermiesen. Wir als Band kommen nicht aus dem Nichts und wir gehen nicht in Nichts - wir knüpfen da an, wo wir vor Eurovision kurz gestoppt haben: Wir gehen ein zweites Mal mit Iron Maiden auf Tour und freuen uns auf einen internationalen Festivalsommer und viele eigene, ausverkaufte Shows. Wir bedanken uns beim Publikum in Deutschland für das Vertrauen in uns. Darauf sind wir nach wie vor stolz."

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