Stern Preis © Stern
Der Journalist Jan C. Wehmeyer ist am Mittwochabend in Hamburg in der Kategorie "Investigation" mit dem Stern-Preis ausgezeichnet worden. Er war es, der in "Business Insider" die RBB-Affäre aufdeckte und so zum Abgang der früheren Intendantin Patricia Schlesinger beitrug. Bei der Verleihung des Journalistenpreises setzte er sich gegen gegen Arndt Ginzel ("Die Straße des Todes", ZDF) sowie Matthias Gebauer und Konstantin von Hammerstein ("Elf Tage in Kabul. Die abenteuerliche Flucht der Deutschen aus Afghanistan", "Der Spiegel") durch.

Ein Preis ging darüber hinaus an Katharina Kühn, Marc Rosenthal, Hajo Seppelt und Peter Wozny für deren Dokumentation "Wie Gott uns schuf - Coming Out in der Katholischen Kirche", die im vergangenen Jahr im Ersten ausgestrahlt wurde. Das Quartett erhielt die Auszeichnung in der Kategorie "Geschichte des Jahres". Um die Kirche ging es auch in der Kategorie "Lokal", wo Joachim Frank vom "Kölner Stadt-Anzeiger" für seine Recherchen zum Missbrauchsskandal im Erzbistum Köln geehrt wurde.

Als "Fotogeschichte des Jahres" wurde Nanna Heitmann von der "Zeit" für "War is Peace" ausgezeichnet, der "Egon Erwin Kisch-Preis" wiederum ging an Rudolf Novotny vom "Zeit Magazin" für sein Stück "Ich will eine normale Frau sein. Einfach so". Neben den Auszeichnungen in den fünf Wettbewerbskategorien vergab die "Stern"-Chefredaktion in diesem Jahr den "Republik-Preis" an die Journalisten Oliver Hollenstein und Oliver Schröm für ihre Cum-Ex-Recherchen und würdigte damit ihre herausragende investigative Leistung.

Der Stern-Preis ist Name des bisherigen Nannen Preises. An der Umbenennung soll sich vorerst nichts ändern, wie RTL Deutschland mitteilte. Eine Forschergruppe am Institut für Zeitgeschichte in München durchleuchtet derzeit die Vergangenheit von Henri Nannen und die frühen Jahre des "Stern". Der Name der Auszeichnung schließlich "im Lichte der Forschungsergebnisse neubewertet werden".