Die Mediengruppe NOZ/mh:n will zum Jahresende den BDZV verlassen. Eine entsprechende Meldung des "Horizont" (€) hat der Zeitungsverband auf Anfrage von DWDL.de bestätigt. Für den Verband ist es der nächste prominente Abgang, nachdem im vergangenen Jahr bereits die Funke Mediengruppe ihre Mitgliedschaft im BDZV gekündigt hatte. Grund war damals das Verhalten des damaligen BDZV-Präsidenten Mathias Döpfner - aus diesem Grund trat 2022 auch Madsack-CEO Thomas Düffert als BDZV-Vize zurück.
Nun also der Abgang der Mediengruppe NOZ/mh:n, das auch ganz konkrete Konsequenzen nach sich ziehen wird. Durch den angekündigten Abschied hat nun nämlich auch Jan Dirk Elstermann, Verleger der "Neuen Osnabrücker Zeitung", sein Amt als Mitglied des geschäftsführenden Präsidiums niedergelegt. Auf der Webseite des BDZV ist Elstermann bereits nicht mehr aufgeführt. Als gleichberechtigte Vize-Präsidenten (einen Präsidenten gibt es seit dem Abgang von Döpfner nicht mehr) agieren aktuell nur noch Christian DuMont Schütte (DuMont Mediengruppe) und Valdo Lehari ("Reutlinger General-Anzeiger").
Wie "Horizont" berichtet, sollen sich Elstermann und die Mediengruppe NOZ/mh:n für einen Austritt aus dem BDZV entschieden haben, weil sie kein Verständnis haben, wie das Präsidium mit Ex-Präsident Mathias Döpfner umgegangen sei. Schon als Döpfner 2022 in die Kritik geriet nach geleakten Chatnachrichten erhielt der Springer-Boss Unterstützung von Elstermann. "Horizont" berichtet aber auch darüber, dass Elstermann in der neuen BDZV-Führung gerne CEO geworden wäre, dafür aber nicht genügend Unterstützung aus dem Verband bekommen habe.
Vom BDZV heißt es gegenüber DWDL.de, man bedauere die Entscheidung der Mediengruppe NOZ/mh:n und man werde "alles daran setzen, dieses – wie jedes ausgetretene oder auch niemals eingetretene – Mitglied für uns zurückzugewinnen". Nur eine "einige und solidarisch für einander eintretende Branche" könne gegenüber der Öffentlichkeit und Politik mit einer Stimme sprechen und so erfolgreich sein.
Künftig soll der BDZV von einem Vorstand geführt werden und nicht mehr von einem Präsidium (DWDL.de berichtete). Demnach stehen künftig drei Vorsitzende an der Spitze des Vorstands. Zwei davon sind ehrenamtlich tätig, eine Person kommt aus dem Hauptamt - aktuell ist dies die Hauptgeschäftsführerin Sigrun Albert, die die Berliner Geschäftsstelle seit April 2022 leitet. Albert soll dem Vorstand auch künftig angehören. Als ehrenamtliche Vorstände sollen laut "Horizont" der ehemalige Geschäftsführer der "Süddeutschen Zeitung", Stefan Hilscher, sowie der Verleger der "Nordsee-Zeitung", Matthias Ditzen-Blanke, agieren. Noch in dieser Woche soll das BDZV-Präsidium über die Kandidaten und das weitere Vorgehen beraten.