Axel Springer hat angekündigt, die Druckerei im norddeutschen Ahrensburg schließen zu wollen. Das Aus für den Druck-Standort ist demnach für August 2024 geplant, rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden ihren Job verlieren. Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di sei das Personal schon in der vergangenen Woche über die Pläne informiert worden.

Die Druckerei kümmert sich unter anderem um Regional- und Teilauflagen von "Bild", "Bild am Sonntag", "Welt" und "Welt am Sonntag". Springer plant, gedruckte Teilauflagen nun auf seine Druckereien in Berlin-Spandau und Essen-Kettwig zu verteilen. Das Unternehmen spricht von einer "nicht gegebenen wirtschaftlichen Perspektive".

Die angekündigte Schließung kommt nur gut zwei Monate, nachdem schon Bertelsmann das Aus für die benachbarte Prinovis-Druckerei angekündigt hatte. Hier soll bereits Ende Januar 2024 Schluss sein - die Rede ist von 545 Personen, die ihren Arbeitsplatz verlieren. Prinovis gehörte ursprünglich auch zu Springer, bis der Konzern die Druckerei schließlich an Bertelsmann verkaufte.

Bei Springer ist die Rede von einer Abhängigkeit von Versorgungstechnik der Bertelsmann-Druckerei. Eine alternative Energieversorgung sei aufgrund des seit Jahren rückläufigen Print-Bereichs jedoch nicht zukunftsfähig, erklärte Springer gegenüber der dpa. Von ver.di kam Kritik, weil Springer nichts für eine autarke Energieversorgung an seinem Standort in Ahrensburg getan habe.