Logo: BRWährend der Live-Berichterstattung zum Machtkampf von Edmund Stoiber und der Landtagsfraktion in Wildbad Kreuth kam es in der Nacht zum Mittwoch ausgerechnet beim Bayerischen Rundfunk zu einer peinlichen Panne: Ein fertiger Beitrag suggerierte, dass Stoiber bereits zurückgetreten sei.

In dem weit nach Mitternacht gesendeten Beitrag im Rahmen der Sendung "Rundschau Extra" über die Spitzelaffäre um die Fürther Landrätin Gabriele Pauli hieß es z.B.: "Am Ende stolperte Stoiber über einen seiner Mitarbeiter". Stoiber sei von seinem Amt zurückgetreten, hieß es weiter.


Aufmerksam wurde man beim Bayrischen Rundfunk erst durch eine Meldung der Nachrichtenagentur AFP, die um 02:11 Uhr eine Nachricht zu der Panne über die Ticker schickte. Rudi Küffner, Sprecher des Bayerischen Rundfunks, bedauert den Zwischenfall, sieht aber keinen Anlass für Konsequenzen: "Wir entschuldigen uns natürlich bei den Zuschauern", so Küffner.

Aber ansonsten sei das einfach eine bedauerliche Panne. Personelle Konsequenzen oder eine Entschuldgung bei Stoiber seien nicht angedacht. Vermutlich habe das Team in der Nacht einfach die lange Wartezeit auf Neuigkeiten auf Wildbad Kreuth überbrücken wollen. Vielleicht, so Küffner, sei der Beitrag auch nicht eindeutig gekennzeichnet worden.

So sieht es auch Sigmund Gottlieb, Chefredakteur des Bayrischen Rundfunks: "In der Hektik der Livesendung ist ein falscher Beitrag gesendet worden. Das ist eine höchst bedauerliche Panne, die nicht zu entschuldigen ist."