Ein Warnstreik hat sich am Dienstag auf das Programm des ZDF ausgewirkt. Die "Drehscheibe" konnte am Mittag nicht wie geplant gesendet werden und wurde kurzerhand durch eine Wiederholung der Trödelshow "Bares für Rares" mit Horst Lichter ersetzt. Zuvor zeigte das ZDF eine vorab aufgezeichnete Ausgabe der "heute"-Nachrichten. Auch im weiteren Verlauf des Nachmittags ergeben sich Programmänderungen: Weil "heute - in Deutschland" entfällt, beginnt "Die Küchenschlacht" ausnahmsweise schon um 14:00 Uhr, gefolgt von einer fünfminütigen "heute Xpress"-Ausgabe. "Bares für Rares" startet zudem schon um 14:50 Uhr mit einer "Lieblingsstücke"-Folge.
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), die Gewerkschaft ver.di und die Mediengewerkschaft VRFF hatten zu einem Warnstreik in der Zeit von 11 bis 15 Uhr aufgerufen. Wenige Tage zuvor hatten die Gewerkschaften ein Angebot des Senders abgelehnt, weil dies aus deren Sicht "keine substantielle Verbesserung" darstelle. Trotz hoher Inflation sei das Gesamtvolumen für die Tarifsteigerung im Prinzip gleichgeblieben.
"Unterm Strich heißt das, dass es für die Belegschaft bei einem hohen Kaufkraftverlust bleibt", erklärten die Gewerkschaften, die unter anerem ein "subsationell verbessertes Angebot auf Grundlage des bereits ausgehandelten solidarischen Festbetragsmodells" und zusätzlich die volle Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro für alle fordern. Den Beschäftigten geht es um deutlich mehr als 3,135 Prozent, rückwirkend zum 1. Juli 2022. Die ZDF-Geschäftsleitung bietet dagegen nach Angaben von ver.di aktuell 2,8 Prozent mehr Lohn.
Zu den weiteren Forderungen gehören unter anderem Übernahmegarantieren für Azubis, Volontäre und Dualstudierende sowie den Abschluss befristeter Verträge nur sofern es einen Sachgrund gibt.