Der Südwestrundfunk (SWR) hat angekündigt, die beiden SWR4-Landesprogramme aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz enger zusammenrücken zu wollen. Man reagiere damit auf eine sich "stark verändernde Hörfunk- und Medienlandschaft". Zwar soll die Regionalität erklärtermaßen im Programm der beiden Radiowellen erhalten bleiben - mit einer landesspezifischen Primetime, Regionalnachrichten und regionalen Beiträgen. Mit dem Reformprogramm will der SWR aber auch "Kräfte frei setzen für digitale Angebote", wie es heißt.
Der Schritt, der vor allem am Standort Mainz für Enttäuschung sorgen dürfte, ist Teil eines Plans der Geschäftsleitung, Doppelstrukturen abzubauen und damit auch Kosten zu senken. "Deutlich schlanker aufstellen und Reformen auf den Weg bringen - mit diesem Ziel und mit Blick auf die finanziellen Perspektiven hat der SWR sorgsam Entscheidungen getroffen", sagte SWR-Intendant Kai Gniffke.
Bislang werden die SWR4-Programme aus den Funkhäusern Stuttgart und Mainz gesendet. Die geplante Kooperation sieht vor, Musik- und Unterhaltungssendungen künftig gemeinsam für beide Bundesländer zu planen und moderieren. Gesendet werden soll dann ausschließlich aus Stuttgart - mit Ausnahme besagter Primetime. Zwischen 6 bis 10 Uhr morgens, also zu dem Zeitpunkt, zu dem das Radio die meisten Menschen erreicht, soll auch weiterhin aus beiden Bundesländern getrennt gesendet werden. Der SWR verweist zudem darauf, dass es weiter täglich jeweils 13 Nachrichtenausgaben aus zwölf verschiedenen Regionen im Südwesten geben soll.
"Mit der neuen Zusammenarbeit bei SWR4 gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft", so Gniffke über die Sparmaßnahmen. "Zum einen sichern wir unser exzellentes und weiter stark regional geprägtes Angebot für die vielen SWR4-Hörerinnen und -Hörer in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Zum anderen tragen wir aber auch dem Anspruch unseres Publikums Rechnung, dass wir verantwortungsbewusst mit den uns anvertrauten Mitteln umgehen. Das erwarten unsere Aufsichtsgremien, die Rundfunkkommission der Länder und nicht zuletzt wir selbst als SWR und ARD von uns. Wir reduzieren deutlich unseren Aufwand in Verwaltung, Produktion und im Bereich der linearen Programme, um in die Zukunft des Journalismus investieren zu können."
Sorgen um ihre Jobs muss sich die Belegschaft aber nicht machen, versichert der SWR. Auch wenn der Sender "auf der Zeitachse personell kleiner werden wird", wie es heißt, sollen alle jetzigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterbeschäftigt und gegebenenfalls mit neuen Aufgaben betraut werden.