Martina Zöllner wird neue Programmdirektorin des RBB. Der Rundfunkrat folgte dem Vorschlag von Internatin Katrin Vernau und wählte die 61-Jährige am Donnerstag in das Amt, das sie spätestens zum 1. April antreten soll. Die Vertragsunterzeichnung soll zum nächstmöglichen Zeitpunkt erfolgen, hieß es.
Zöllner ist seit 2017 für den RBB tätig, zuletzt als Leiterin des Programmbereichs Kultur, und folgt in ihrer neuen Funktion auf Jan Schulte-Kellinghaus an der den krisengeschüttelten öffentlich-rechtlichen Sender vor wenigen Wochen verlassen hatte (DWDL.de berichtete). Mit dem Schritt wolle er im Zuge der RBB-Krise einen Neuanfang auch an der Programmspitze ermöglichen, erklärte er bereits im Dezember.
Die Amtszeit seiner Nachfolgerin ist bemerkenswert kurz - sie dauert zunächst nur bis zum 31. Juli kommenden Jahres. Nicht viel Zeit, um Akzente zu setzen. Die aber sind dringend nötig, schließlich ist das RBB Fernsehen seit Jahren Schlusslicht unter den Dritten Programm. Die jüngst angekündigten Einsparungen dürften den Neuanfang zudem erheblich erschweren. "Ich gehe mit Respekt an die neue Aufgabe heran", sagte Martina Zöllner am Donnerstag. "Der RBB hat die härteste Zeit seiner Geschichte hinter sich, mit Konsequenzen für die ganze ARD. Ich möchte dazu beitragen, das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wieder zu stärken - bei der Belegschaft und beim Publikum."
Stellvertretende RBB-Programmdirektorin bleibt Katrin Günther. Sie ist zugleich Leiterin der Contentbox Sport und verantwortet die Abteilungen Digitale Entwicklung und Strategie sowie das Qualitätsmanagement und die Medienforschung.
Rundfunkrat vertagt Wahl des Vorsitzes
Unterdessen hat der neugewählte RBB-Rundfunkrat in seiner konstituierenden Sitzung in Potsdam die Wahl zum Vorsitz des Gremiums auf den 14. März vertagt. Man nehme die Aufgabe sehr ernst und wolle sich zunächst kennenlernen, sagte Moshe Abraham Offenberg, Vertreter der Jüdischen Gemeinden in Berlin und Brandenburg im Rundfunkrat, der die erste Sitzung leitete.
Der neue Rundfunkrat besteht aus 18 neuentsandten Mitgliedern. 12 Vertreterinnen und Vertreter gehörten dem Gremium bereits an.