Die ehemalige RBB-Intendantin Patricia Schlesinger zieht nun vor Gericht. Wie "Business Insider" berichtet, klagt Schlesinger zwar nicht gegen ihre Kündigung, pocht vor dem Landgericht Berlin aber auf ihre vertraglich zugesicherten Versorgungsansprüche. Dem Bericht zufolge verlangt sie zunächst ein Ruhegeld in Höhe von 81 Prozent ihres letzten Basisgehalts - es geht damit um eine sofortige Betriebsrente in Höhe von monatlich 22.700 Euro. Der Betrag liegt damit sogar deutlich über den Altersbezügen der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Gegenüber "Business Insider" erklärte Schlesingers Anwalt Ralf Höcker, seine Mandantin wolle ihre Ruhe und verzichte auf eine Abfindung. "Es geht ihr nur um ihre Betriebsrente, die sie sich in 32 Jahren beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk erarbeitet hat. Sie soll ihr komplett genommen werden", so Höcker. Zugleich erklärte er, dass Schlesinger zwar zunächst 22.700 Euro pro Monat gefordert habe, mittlerweile aber "lediglich 18.384,54 Euro pro Monat" vor dem Landgericht einklagen wolle.
Gegenüber der dpa bestätigte auch eine Sprecherin des Landgerichts Berlin die Klage Schlesingers. "Die Klägerin verlangt hier von der Beklagten, einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt, Ruhegeld auf der Grundlage eines beendeten Dienstverhältnisses", hieß es nach Bekanntwerden des "Business Insider"-Berichts.
Der RBB wollte sich zu dem Vorgang nicht äußern. "Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir zu laufenden arbeitsrechtlichen Verfahren keine Auskunft geben können", erklärte ein Sendersprecher gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", stellte aber zugleich klar, dass der RBB derzeit kein Geld an die ehemalige Intendantin zahle. In der RBB-Affäre geht es um Vorwürfe der Vetternwirtschaft und Verschwendung. Seit dem vergangenen Jahr ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft in dem Fall.