"In den vergangenen Jahren hat sich die Einstellung der Männer zu sich selbst und zu ihrem Körper deutlich verändert. Unsere Leser haben andere Ziele und müssen ganz neue Herausforderungen meistern und erwarten daher von dem Magazin an ihrer Seite auch neue Antworten." So begründet Chefredakteur Arndt Ziegler den umfassenden Relaunch, den man dem bei der Motor Presse Hamburg erscheinenden Magazin verordnet hat.

Das Ergebnis liegt nun erstmals am Kiosk - und statt eines Waschbrettbauchs, der seit Mitte der 90er fast immer das Cover geziert hatte, ist nun der gänzlich bekleidete Wotan Wilke Möhring auf dem Cover zu sehen. Und das auf dem Cover größte Thema ist auch nicht, wie man in absurd kurzer Zeit zu einem solchen Waschbrettbauch kommt, sondern verspricht Soforthilfe für einen gesunden Rücken und "neue Lösungen für die sechs häufigsten Beschwerden". Vor allem reagiert man also wohl auch auf die bei Zeitschriften allgemein älter werdende Leserschaft.

Man sei erwachsener geworden und setze daher neue Prioritäten, so Ziegler: "Fitnessthemen sind weiterhin wichtig, stehen aber weniger im Vordergrund und zielen mehr auf den Erhalt der Leistungsfähigkeit ab." zwar fänden es die meisten Männer weiter erstrebenswert, einen muskulösen Körper zu haben, vielen sei es jedoch wichtiger "sich überhaupt wieder - oder erstmals - mit ihrem Körper wohlzufühlen, gesund zu bleiben und das alles mit Spaß zu erreichen." Daher wolle man zeigen, wie auch die kleinen Schritte auf dem Weg dahin zählen. "Mit übergroßen Zielen zu locken, wie etwa in Rekordzeit ein Sixpack oder massive Schultern aufzubauen, erzeugt eben auch viel Druck - und den nehmen wir bewusst raus", so Ziegler.

Mehr Leser will man auch mit dem Promi-Faktor gewinnen. Auch nach Wotan Wilke Möhring soll es künftig stets eine bekannte Persönlichkeit auf dem Cover zu sehen geben. Man wolle dabei "Charakterköpfe" zeigen, "von denen andere Männer etwas lernen können". Im Heftinnern wartet dann ein Interview oder Porträt. Zudem gibt's künftig jeweils ein Schwerpunkt-Thema auf zehn bis 15 Seiten. Zum Auftakt geht's um "Body-Positivity". "Bisher wird fast ausschließlich darüber berichtet, was es für Frauen bedeuten kann, den eigenen Körper so anzunehmen, wie er nun mal ist", sagt Arndt Ziegler. "Dabei beschäftigt das Thema Männer natürlich genauso - und damit auch das neue Men's Health." 

"Men's Health" war zuletzt unter die Marke von 100.000 verkauften Exemplaren gefallen - wobei davon zuletzt nur noch weniger als 40.000 in die harten Auflagen-Kategorien Abo und Einzelverkauf fielen, dazu entfielen rund 48.000 auf Bordexemplare und Lesezirkel, die die Gesamtauflage stabilisierten. Während die Gesamt-Auflage im 4. Quartal um 8,5 Prozent unter dem Vorjahreswert lag, ging der Einzelverkauf sogar um 23,5 Prozent zurück, die Zahl der Abos sank um 12,2 Prozent.