"Noten zum Ausflippen" versprechen zwei recht kurze Spots von Studienkreis, einer Firma, die Nachhilfe anbietet. Nicht gerade zum Ausflippen waren die jüngst erzielten Werbereichweiten. Am Sonntag setzte das Unternehmen, wie schon in den Tagen zuvor, auf um die 200 Spots. 188 waren es genau, mit Blick auf die komplette zurückliegende Woche pendelten die exakten Buchungen immer in diesem Bereich. Und dennoch war die Chance, wirklich einer Studienkreis-Werbung begegnet zu sein, arg gering. Am Sonntag wurde trotz zahlreicher Ausstrahlungen gerade einmal ein XRP von 18,2 gemessen – und das war noch eines der besseren Ergebnisse der vergangenen Woche.



Das liegt daran, dass Studienkreis wirklich in der absoluten Nische unterwegs ist. Am Sonntag lief kein einziger Spot auf einem der großen acht Sender. Stattdessen buchte Studienkreis häufig im Pay-TV, wo die Warner-Sender zu den favorisierten Programmen zählten. Im Free-TV gab es eine verständliche Fokussierung auf Programme mit Kinderinhalten. So liefen etwa 15 Prozent aller gezeigten Spots am Sonntag im Disney Channel, auch Nick wurde regelmäßig bedacht. Zudem wurden zahlreiche Spots auf Sendern geschaltet, die ein eher weibliches Publikum ansprechen – vielleicht in dem Denken damit Mütter zu erreichen: TLC und Home & Garden TV.

werbung230205 © AdScanner

xrp230205 © AdScanner

Welches Unternehmen hat gestern das Fernsehen am stärksten für seine Kommunikation genutzt? DWDL.de und AdScanner bringen Licht ins Dunkel und veröffentlichen täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag die meisten Spots geschaltet wurden bzw. deren Spots die höchsten Brutto-Reichweiten erzielt haben - wobei Eigenwerbung der Sender hiervon ausgenommen ist. Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone.

Statt einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite macht AdScanner also auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar. Statt der bislang branchenüblichen GRP (Gross Rating Points) spricht AdScanner daher von XRP (Exact Rating Points), die sich immer auf die gemessenen Vodafone-Haushalte beziehen. Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.