Auch die letzten beiden Direktoren der Schlesinger-Zeit sind ihre Jobs los: Wie "RBB24" mit Verweis auf eine Intranet-Nachricht des RBB berichtet, haben am Freitag sowohl Produktionsdirektor Christoph Augenstein als auch Verwaltungsdirektor Hagen Brandstäter am Freitag eine fristlose Kündigung ihrer Arbeitsverträge erhalten. Über den Schritt war bereits vor wenigen Tagen spekuliert worden (DWDL.de berichtete).
Der Grund für die Vertragsbeendigung soll eine Sonderzahlung von 1.700 Euro monatlich für den ARD-Vorsitz gewesen sein. Im Intranet des Senders bestätigte der RBB laut "RBB24" die Trennung von den beiden Direktoren, ohne weitere Details zu nennen. "Das ist eine Zäsur und wird uns beim Neuanfang im RBB helfen", wird Intendantin Katrin Vernau zitiert. Die beiden Direktoren äußerten sich auf RBB-Anfrage nicht. Brandstäter, der nach dem Rauswurf von Patricia Schlesinger zeitweise sogar geschäftsführender Intendant war, ist seit Monaten krankgeschrieben.
Zuvor hatte "RBB24" recherchiert, dass die Sonderzahlungen schon ab Juli 2021 für die Augenstein und Brandstäter gezahlt wurden, obwohl der Sender den ARD-Vorsitz erst ab dem 1. Januar 2022 übernahm. Laut Arbeitsvertrag des Produktionsdirektors und des Verwaltungsdirektors waren mit den außertariflichen Gehaltszahlungen "alle Tätigkeiten für den Sender und Aufsichtsratsfunktionen abgegolten", die Sonderzahlungen somit unrechtmäßig, heißt es.
Intendantin Katrin Vernau hatte nach Bekanntwerden dieser Zulage, die in anderen Anstalten nach Aussagen eines ARD-Sprechers nicht üblich sei, im Intranet gewettert, dass hier "Maß und Mitte völlig verloren gegangen" seien.