Viele sind beim RBB aus der ehemaligen Führungsriege um Patricia Schlesinger nicht mehr übrig. Neben dem noch immer krank geschriebenen Verwaltungsdirektor Hagen Brandstäter ist es noch Christoph Augenstein, der seit 2018 als Produktions- und Betriebsdirektor des Senders fungiert. Sein Vertrag läuft noch bis August dieses Jahres - doch jetzt könnte er womöglich doch früher seinen Posten verlieren.
Wie "Business Insider" berichtet, prüft die amtierende RBB-Intendantin Katrin Vernau eine fristlose Kündigung, der allerdings zunächst noch der Verwaltungsrat zustimmen müsste. Hebel dafür könnte demnach die Sonderzulage sein, die sich die RBB-Führung für die Zeit des ARD-Vorsitzes zusätzlich zu den ohnehin üppigen Gehältern noch auszahlen ließ - und zwar schon sechs Monate bevor der ARD-Vorsitz Anfang 2022 überhaupt zum RBB wechselte.
Vernau hatte nach Bekanntwerden dieser Zulage, die in anderen Anstalten nach Aussagen eines ARD-Sprechers nicht üblich sei, im Intranet gewettert, dass hier "Maß und Mitte völlig verloren gegangen" seien. Augenstein wirft man nun vor, dass er hätte erkennen müssen, dass die Auszahlung der Zulage nicht korrekt gewesen sei - schließlich sei in seinem Dienstvertrag festgelegt, dass mit seinem Gehalt alle Tätigkeiten und Leistungen für den Sender abgegolten seien.
Auch Verwaltungsdirektor Hagen Brandstäter, dessen vorzeitiger Abgang im Oktober ebenfalls schon angekündigt wurde, der aber bis heute - krankgeschrieben - im Amt ist, könnte aufgrund der Zulage dem "Business Insider"-Bericht noch eine fristlose Kündigung drohen. Beim RBB möchte man den Bericht auf DWDL.de-Anfrage unterdessen aus rechtlichen Gründen nicht kommentieren. Über eine mögliche Kündigung der Direktoren sei noch nicht entschieden.