Das ZDF wird überraschend die beiden Krimiserien "SOKO Hamburg" und "Letzte Spur Berlin" einstellen. Das hat der öffentlich-rechtliche Sender am Freitag bestätigt. Die noch ausstehenden Folgen werden im kommenden Jahr auf den angestammten Sendeplätzen ausgestrahlt. Das Aus steht im Zusammenhang mit der angekündigten Umschichtung von Programmmitteln (DWDL.de berichtete).
Im November hatte ZDF-Intendant Norbert Himmler eine dauerhafte Umschichtung von 100 Millionen Euro in Aussicht gestellt, die in Angebote für neue Zielgruppen fließen sollen. "Da geht es um Programmgeld, das wir diversifizieren nach Inhalten und Ausspielwegen, um unserem Auftrag in der modernen Welt gerecht zu werden", so Himmler. "Das hat jedoch zur Folge, dass das Geld in erster Linie nicht mehr im Hauptprogramm verwendet werden kann und damit an dieser Stelle logischerweise Einsparungen einhergehen werden. Die Etats werden auf Dauer entsprechend verlagert."
Bilke dankte zugleich den Produktionsfirmen Network Movie und Odeon Fiction, den Teams und dem Hauptcast beider Serien. "Ohne sie wäre der bisherige Erfolg nicht denkbar gewesen, der sich ganz sicher auch in einer gewohnt hochwertigen Abschlussstaffel wiederfindet", sagte die Programmdirektorin.
Die "SOKO Hamburg" war erst 2018 gestartet und teilt sich den Vorabend-Sendeplatz seither mit "SOKO Potsdam". In diesem Jahr soll die abschließende sechste Staffel mit 13 Folgen produziert werden. Bei "Letzte Spur Berlin" wird in diesem Jahr bereits die 13. Staffel mit zwölf Folgen gedreht. Die Serie hatte ihre Premiere im Jahr 2012 und ergänzt seither als Freitagskrimi die "SOKO Leipzig" auf dem Sendeplatz um 21:15 Uhr. Über weitere Absetzungen ist bislang nichts bekannt. Das Aus beider Krimi-Produktionen dürfte allerdings erst der Anfang sein.