Nicht weniger als eine Ära geht in der kommenden Woche bei der Bavaria zu Ende, denn Bea Schmidt wird das Unternehmen nach 27 Jahren verlassen. Die Fernsehmacherin entwickelte und produzierte in dieser Zeit zahlreiche Formate, etwa "In aller Freundschaft" oder auch "Die Rosenheim-Cops", wo sie einst einige Weichen stellte. Vor ihrer Zeit bei Bavaria Fiction baute sie für Bavaria Film ein Development Department auf und leitete es. Auch bei "Schloss Einstein" oder der Reihe "Utta Danella" mischte Schmidt mit. Ihr Gespür für langlaufende tägliche Serien brachte sie nicht nur beim "Marienhof" ein, sondern insbesondere bei der Daily "Sturm der Liebe", die sie von Tag eins an produzierte. Seit 2015 war sie beim Produktionshaus Executive Vice President Development, obendrein hatte sie Prokura.
"Wir haben mit 'Sturm der Liebe‘ ein neues Genre im deutschen Fernsehen etabliert. Viel gewagt und viel gewonnen. Ganz nach Carl Amery: 'Das Risiko ist die Bugwelle des Erfolgs'", sagte sie zu ihrem Abschied und dem folgenden Ruhestand. "Ganze Generationen von Fernsehzuschauer*innen wurden durch dein kreatives Schaffen geprägt. Ein Lebenswerk zu übergeben, fällt nie leicht", erklärten die Bavaria-Fiction-Chefs Marcus Ammon und Jan S. Kaiser, die ihr "außergewöhnliches Geschick für Stoffe und Figuren" attestierten.
Baur war vergangenen Oktober zur Bavaria gewechselt. Er kam damals von ITV Studios, arbeitete früher zudem fast zwei Jahrzehnte lang bei UFA Serial Drama, wo die Dailys "Verliebt in Berlin" und "Verbotene Liebe" zu seinen größten Erfolgen gehörten. Baur kündigte an, "Sturm der Liebe" mit "großer Achtung vor dem", was "Bea Schmidt und das Team in nun 18 Jahren Tag für Tag geleistet haben" als Produzent betreuen zu wollen. Dieser Spirit, ist sich der neue Produzent der ARD-Serie sicher, werde "Sturm der Liebe" auch in Zukunft über alle Hürden tragen.
Ammon und Kaiser nannten Baur indes einen "erfahrenen und umsichtigen Nachfolger mit einer ausgewiesenen Serienexpertise", dem sie "viel Rückenwind" und "wenige Stürme" wünschen. Baur wird in den kommenden Wochen und Monaten nun also nicht nur die großen Fußstapfen von Bea Schmidt bei dem, wie sie gerne sagte, "romantischten Format des deutschen Fernsehens", füllen müssen, sondern auch Fragen beantworten, wie man die Serie in Zeiten der Inflation auf konstantem Level produzieren kann.