Einem Bericht von "RBB24" zufolge will der RBB-Rundfunkrat am kommenden Freitag zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenkommen. Das hat der Rundfunkratsvorsitzende Ralf Roggenbuck gegenüber dem RBB bestätigt. Demnach hätten acht Mitglieder eine Sondersitzung beantragt. Das seien die erforderlichen 25 Prozent, die für die Einberufung einer solchen Sitzung nötig seien.
Bei der kurzfristig anberaumten Sitzung soll es vor allem um die Kosten gehen, die durch die Aufarbeitung der Affäre um die ehemalige RBB-Intendantin Patricia Schlesinger entstanden sind. Wie der RBB am Montag berichtete, sollen insgesamt 31 Anwälte von vier Rechtsanwaltskanzleien dem Sender von Juli bis Ende November mehr als 1,4 Millionen Euro in Rechnung gestellt haben. Der Stundensatz soll dabei bis zu 500 Euro betragen haben. Vor diesem Hintergrund sehen einige Gremienmitglieder offenkundig erhöhten Gesprächsbedarf.
Martin Heger, Leiter der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität, sprach von einer "Verschwendung von Rundfunkbeiträgen". Zudem wird kritisiert, dass die Anwälte doppelte Arbeit abrechnen und Leistungen für die Generalstaatsanwaltschaft erbringen, für die der RBB gar nicht zuständig sei. Dazu kommt, dass Erkenntnisse bislang kaum über das hinausgehen, was zuvor nicht schon von der Presse berichtet wurde.
Neben dem RBB-Rundfunkrat wird sich am Freitag zudem auch noch der RBB-Untersuchungsausschuss im Brandenburger Landtag mit den neuen Vorwürfen auseinandersetzen. Der Sender selbst hat sich bislang nicht dazu geäußert. Die Vorwürfe dürften jedoch Wasser aus die Mühlen der Kritiker des öffentlich-rechtlichen Systems sein.