Bei der Besetzung der Nachfolge von MDR-Intendantin Karola Wille läuft es offenbar auf einen Dreikampf hinaus: Wie die "Leipziger Volkszeitung" berichtet, haben Astrid Plenk, Boris Lochthofen und Ralf Ludwig die nächste Stufe im Bewerbungsverfahren erreicht. Lochthofen ist derzeit Direktor des MDR-Landesfunkhauses Thüringen und gilt derzeit als Favorit. Plenk wiederum gilt als Kika-Programmgeschäftsführerin innerhalb des öffentlich-rechtlichen Systems als gut vernetzt, Verwaltungsdirektor Ludwig wiederum arbeitet bereits seit 1999 für den MDR und kennt den Sender damit bestens.
Noch ist aber völlig unklar, wer von den dreien das Rennen machen wird. Klar ist bislang nur, dass sich der MDR-Verwaltungsrat bis Ende Januar auf eine Person festlegen will, die man dem Rundfunkrat für die Intendanz vorschlägt. Die Wahl soll dem Bericht zufolge im Frühjahr stattfinden. Eine Amtsperiode als Intendantin oder Intendant beim MDR dauert sechs Jahre.
MDR-Intendantin Karola Wille hatte im November angekündigt, nicht für eine dritte Amtszeit zur Verfügung zu stehen. Nach bislang elf Jahren als Intendantin könne sie sagen, dass sie den MDR mit seinem Leitbild und dem Ziel, ein "MDR für alle" zu sein, gut aufgestellt sehe, so Wille, "um als politisch und wirtschaftlich unabhängiges Medienhaus heute und in Zukunft ein verlässlicher medialer Anker für die Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu sein".
Bis zu ihrem Abschied im Herbst wird es Wille gleichwohl nicht an Aufgaben mangeln. "In den nächsten Monaten steht das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem vor immensen Herausforderungen", betonte Karola Wille im November. "Die ARD ist auf einem Reformweg, den es weiter konsequent zu beschreiten gilt. Und wir im MDR sind zugleich mitten in einer tiefgreifenden Transformation. Diesen und anderen Themen werde ich mich bis zum Ende meiner Amtszeit weiterhin mit voller Kraft widmen."