"Klartext mit Herz" hatte Sat.1 vor knapp einem Jahr versprochen, als der Sender bekanntgab, eine exklusive Zusammenarbeit mit der Notfallmedizinerin Carola Holzner eingegangen zu sein. Diese war zuvor als "Doc Caro" bekannt geworden, nicht zuletzt, weil sie während der Pandemie in einem Videoblog medizinisches Wissen leicht verständlich vermittelte. Im vergangenen Herbst startete Sat.1 dann "Doc Caro – Einsatz mit Herz" am Donnerstagabend und somit ein Doku-Format, das die Ärztin nicht nur beruflich begleitete. "Uns war es wichtig, den Menschen hinter der Ärztin zu zeigen", sagte Holzner damals zu DWDL.de über die Sendung, die von der Firma Spin TV realisiert wurde.
Doch eine zweite Staffel von "Doc Caro – Einsatz mit Herz" wird es nicht geben, wie Sendersprecher Christoph Körfer gegenüber DWDL.de bestätigt: "'Doc Caro - Einsatz mit Herz' war ein erfolgreiches Programm für Sat.1. Trotzdem sehen wir von einer zweiten Staffel ab. Dafür gibt es gute Gründe, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind." Das Ende betrifft nach Informationen von DWDL.de nicht nur das eine Format, sondern die Zusammenarbeit insgesamt.
Auf mangelnden Erfolg ist die Entscheidung angesichts guter Quoten für "Doc Caro" nicht zurückzuführen. Nach einer etwas ungelenken Auftaktsendung Ende September, die erste Bilder aus der Doku mit einem gesellschaftspolitischen Talk zur besten Sendezeit verbunden hatte und auf nur etwas mehr als sechs Prozent in der Zielgruppe gelangte, erreichten die danach folgenden fünf Ausgaben für Sat.1 teils über neun Prozent Marktanteil.
Nach DWDL.de-Informationen ist die Begründung für das Ende der Zusammenarbeit komplexer. Carola Holzner ist, wie in der Sendung auch thematisiert, vielmehr trotz ihrer Engagements in Sat.1 und ihrem Blog, vorrangig angestellt tätig für ein Krankenhaus in Duisburg. "Doc Caro - Einsatz mit Herz" war nicht die erste Doku, die Klinikalltag darstellt. Bei ProSiebenSat.1 selbst gab es u.a. mit "Die Klinik" ein solches Format bei Kabel Eins. Produzentinnen und Produzenten vergleichbarer Formate wissen zu berichten, dass die Zusammenarbeit mit Kliniken knifflig sein kann, weil zwei Seiten aus jeweils berechtigtem Interesse unterschiedliche Auffassungen vertreten. Ob das auch hier der Fall war, will Sat.1 auf Anfrage nicht bestätigen.