Nur sehr begrenzt gewährt Netflix Einblicke in seine Abrufzahlen, auch wenn es im Jahr 2022 in der Tat Fortschritte gegeben hat. In England etwa wird die Netflix-Nutzung inzwischen sogar von unabhängiger Stelle ermittelt. Zum Jahresende nun hat der Streamingdienst wieder kleinere Einblicke in seinen Maschinenraum gewährt und diverse Top-10-Listen des Jahres veröffentlicht. Die dafür genutzten Zahlen beziehen sich allesamt auf den Nutzungszeitraum bis 18. Dezember.



Wenig überraschend ist dabei, dass die vierte Staffel von "Stranger Things" die populärste englischsprachige Netflix-Serie gewesen ist. Mit der Auftaktstaffel von "Wednesday" hat das ablaufende Jahr auch einen neuen Hit hervorgebracht, der unter anderem von Regisseur und Produzent Tim Burton kommt. Interessant in Bezug auf "Wednesday": Trotz der augenscheinlich überragenden Abrufzahlen hat Netflix eine zweite Staffel noch nicht offiziell bestätigt. Das dürfte allerdings nur Formsache sein. Zuletzt sprachen Kreative in unterschiedlichen Interviews schon über ihre Ideen für gleich mehrere Folgestaffeln.

Mit "Dahmer" belegt zudem eine zehnteilige Miniserie über einen Serienmörder bei Netflix einen richtig guten dritten Rang. Auf den weiteren Plätzen der Top 10: Die zweite Runde von "Bridgerton", "Inventing Anna", die vierte Staffel von "Ozark" sowie "The Watcher" und "The Sandman" (jeweils S1) sowie die neusten Staffel von "The Umbrella Academy" und "Virgin River".

Jubel bei Sommerhaus Serien

Interessant ist auch, dass eine südkoreanische Produktion die populärste nicht-englischsprachige Serie wurde. Hier ging die Pole Position an die Zombie-Geschichte "All of Us are Dead", die im Januar erschien. Im Sommer hat Netflix grünes Licht für weitere Folgen gegeben. Platz zwei ging an das ebenfalls aus Südkorea kommende "Extraordinary Attorney Woo" mit Park Eun-bin in tragender Rolle. Im Fokus steht eine Anwältin mit Asperger-Syndrom. "The Marked Heart", ein Thriller aus Kolumbien, sicherte sich Platz drei. Auch Platz vier ging nach Kolumbien: "Til Money Do Us Part", eine Telenovela aus diesem Land, ließ im Herbst die Netflix-Leitungen glühen.

Erfolgreichste nicht-englischsprachige Serie aus Europa war indes "Elite" (Season 5) und somit eine spanische Produktion. Größter deutscher Erfolg - und wahrlich einer - ist: "The Empress", das hierzulande als "Die Kaiserin" bekannt ist, sicherte sich Rang sieben. Erzählt wird darin die bekannte Liebesgeschichte von Elisabeth (Devrim Lingnau) und dem jungen Herrscher Franz (Philip Froissant). Showrunnerin und Head-Autorin ist Katharina Eyssen. Netflix hat bei der Sommerhaus Serien GmbH bereits weitere Folgen geordert.



In der Filmkategorie gingen die ersten fünf Plätze der englischsprachigen Produktionen an "The Gray Man",  "The Adam Project", "Purple Hearts", "Hustle" und "The Tinder Swindler". "Enola Holmes 2" landete auf Rang sieben. Bei den nicht-englischsprachigen Filmen setzte sich "Troll" und somit ein erst kürzlich gestarteter Fantasy-Film aus Norwegen durch. Er landete vor "All Quiet on the Western Front", also "Im Westen nichts Neues" mit Daniel Brühl, Felix Kammerer, Edin Hasanović und weiteren. Der Film ist eine von Netflix in Auftrag gegebene Produktion beim Studio Amusement Park - er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque aus dem Jahr 1929. "Black Crab", "Through My Window" und "The Takedown" folgen auf den weiteren Rängen.