Am 19. Januar findet in Deutschland die Handball-Weltmeisterschaft statt. Doch gerade hier werden die meisten TV-Zuschauer davon allenfalls einen Bruchteil mitbekommen. Der Sportrechtevermarkter Sportfive, der dem Weltverband IHF für alle Weltmeisterschaften von 2006 bis 2009 die Rekordsumme von 33 Millionen Euro überweist, hat bislang offenbar keinen Abnehmer für die Rechte gefunden, wie das "Hamburger Abendblatt" berichtet.
ARD und ZDF haben sich lediglich die Übertragungsrechte an den Partien mit deutscher Beteiligung sowie am Endspiel gesichert. Bei einem Aus nach der Vorrunde würden somit gerade mal acht von 92 WM-Partien kostenlos im Fernsehen zu sehen sein.
Einziger weiterer Interessent an den übrigen Spielen war offenbar das DSF. Sendersprecher Fabian Schiffer sagte dem "Abendblatt", einer Einigung habe unter anderem entgegengestanden, dass Sportfive im Ausland insbesondere mit PayTV-Anbietern ins Geschäft gekommen sei. Da das DSF jedoch auch per Satellit ausstrahlt, wäre die Übertragung von Spielen zahlreicher Nationalteams nicht gewährleistet gewesen, so Schiffer.
Zudem war das Angebot des DSF dem Bericht zufolge wohl zu niedrig. 200.000 Euro soll der Sportsender geboten haben. Nachverhandlungen, die Sportfive angeboten hatte, wurden vom Sender wegen zu kurzer Vorbereitungszeit ebenfalls abgelehnt. So bleibt den deutschen Fans nun offenbar nur eine Notlösung. Sportfive wird die Spiele via Internet-Live-Stream anbieten. Alle Spiele sind dort allerdings nur gegen Bezahlung zu sehen.