"Heute ist der Tag, wo ich glaube, dass ich nach Hause gehe und mal gucke, ob ich das Konzept vielleicht noch mal überdenke." Das sagte Kurt Krömer nach seinem Gespräch mit dem Comedian Faisal Kawusi, das er vorzeitig abbrach und kurz darauf das Studio verließ. Nun ist klar: Mit dieser Ausgabe geht "Chez Krömer" nach sieben Staffeln zu Ende. Am Montag bestätigte der RBB das Aus des Formats, das immer wieder mit kontroversen Gästen von sich reden machte und in den vergangenen Jahren mit zwei Grimme-Preisen ausgezeichnet wurde.
"Es ist für mich an der Zeit für neue künstlerische Abenteuer", erklärte Kurt Krömer. "Mir war klar, dass 'Chez Krömer' kein Format ist, das ewig laufen wird. Dass es am Ende dann doch 41 Folgen geworden sind, hat mich selbst überrascht. Mein Bedarf an Arschlöchern ist damit gedeckt." Der RBB stellte indes klar, dass die Beziehung zwischen dem Sender und Kurt Krömer "abseits der vier Verhörwände geklärt" sei: "Sie sind und bleiben Freunde", teilte der RBB mit. Klar ist damit aber auch: Die zunächst angekündigte und dann kurzerhand wieder abgesagte Folge mit Jan Böhmermann wird nicht nachgeholt werden.
Seit dem Start im September 2019 hatten Kurt Krömer und der Produzent Friedrich Küppersbusch mit dessen Firma probono.tv die Idee verfolgt, ein Verhör auf kleinstem Raum zu einer Talkshow der ungewöhnlichen Art werden zu lassen. Dabei verblüffte nicht zuletzt die Riege der Gäste: Alleine in der nun zu Ende gegangenen siebten Staffel begrüßte Krömer neben Faisal Kawusi, der mit einem Spruch über K.O.-Tropfen in der Kritik stand, unter anderem den österreichischen Politiker Heinz-Christian Strache und den ehemaligen "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt.
Trotz des nischigen Formats erwies sich "Chez Krömer" vom Start hinweg als großer Erfolg für den RBB - nicht zuletzt im Netz, wo es viele Folgen auf millionenfache Abrufzahlen brachten. Im RBB Fernsehen wird die letzte Ausgabe der Sendung am Dienstagabend um 22:15 Uhr zu sehen sein.