Gerade mal zehn Ausgaben des "Nachtmagazins" liefen im Oktober im Ersten, im gesamten November waren es sogar lediglich sechs Ausgaben - bemerkenswert wenig für ein Nachrichtenmagazin, das ursprünglich gestartet war, um an fünf, später immerhin noch vier Abenden pro Woche zu später Stunde noch einmal einen abschließenden Überblick über die Nachrichten des Tages zu liefern.
Immer häufiger ersetzte der öffentlich-rechtliche Sender das "Nachtmagazin" zuletzt durch die "Tagesschau", deren Länge mit zehn Minuten jedoch nur halb so lang ausfiel wie die des "Nachtmagazins". Doch weshalb ist das so? "Wegen der Fußball-WM verschieben sich zum Teil die Sendetermine der 'Tagesthemen' nach hinten", erklärt Marcus Bornheim, erster Chefredakteur von ARD-aktuell, gegenüber DWDL.de. "Daher sind 'Tagesschau'-Ausgaben in der Nacht sinnvoller als Magazinsendungen."
Im nächsten Jahr wird die 1995 als Antwort auf das "RTL-Nachtjournal" gestartete "Nachtmagazin" also wohl endgültig verschwinden. Völlig überraschend kommt das Aus nicht, immerhin hatte sich die ARD schon vor einem Jahr im Sommer das "Nachtmagazin" gespart. Hintergrund waren damals der angekündigte weitere Ausbau von Tagesschau24 und die Tatsache, dass sich eine weitere Ausgabe der "Tagesschau" mit geringerem Aufwand produzieren lasse als das ansonsten 20-minütige "Nachtmagazin", wie es hieß. Auch in diesem Jahr war das "Nachtmagazin" im Juli und August überhaupt nicht auf Sendung.
Der Blick auf die Quoten dürfte die Entscheidung letztlich erleichtert haben: Mit im Schnitt weniger als sieben Prozent Marktanteil ist das "Nachtmagazin" im Ersten seit Jahren kein Erfolg - und hinkt zugleich nicht nur dem "RTL-Nachtjournal" hinterher, sondern auch dem "heute-journal Update", mit dem das ZDF vor zwei Jahren seine Nacht-Nachrichten deutlich gestärkt hatte. Ganz verschwinden wird das "Nachtmagazin" aber zunächst offenbar noch nicht: Auch für den Januar stehen bislang noch vereinzelte Ausgaben im Programmvorlauf.