Die österreichische Schauspielerin Christiane Hörbiger ist tot. Wie der "Kurier" berichtet, ist Hörbiger an diesem Mittwoch im Alter von 84 Jahren in Wien gestorben. Sie zählte zu den beliebtesten Schauspielerinnen im deutschsprachigen Raum und wurde vor allem durch ihre zahlreichen Fernsehrollen bekannt.

Ihre Karriere begann die Tochter des Schauspieler-Ehepaars Attila Hörbiger und Paula Wessely in den 1950er Jahren, als sie in dem Film "Der Major und die Stiere" debütierte. Es folgte eine Schauspielausbildung in Wien, an die sich eine große Karriere anschloss, die auch diverse Serienrollen umfasste. So spielte Hörbiger ab 1965 zunächst an der Seite von Willy Millowitsch in der ARD-Serie "Donaugeschichten". Später verkörperte sie die Rolle der Gräfin von Guldenburg in dem ZDF-Erfolg "Das Erbe der Guldenburgs".

Auch ab Ende der 1990er Jahre übernahm Christiane Hörbiger noch einmal eine Serien-Hauptrolle: Über fünf Staffeln hinweg verkörperte sie die Wiener Juristin Julia Laubach in der deutsch-österreichischen Produktion "Julia - Eine ungewöhnliche Frau". Doch auch abseits davon wusste Hörbiger zu überzeugen - etwa durch ihre Rolle in Helmut Dietls Satire "Schtonk!", der gar als bester ausländischer Film für den Oscar nominiert gewesen ist. Daneben machte sich Hörbiger im Theater einen Namen, etwa auf der Bühne des berühmten Wiener Burgtheaters. Wie schon ihre Eltern und ihre beiden Schwestern stand Hörbiger außerdem bei den Salzburger Festspielen auf der Bühne.

Während ihrer Karriere erhielt Christiane Hörbiger zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Grimme-Preis für "Julia - Eine ungewöhnliche Frau", "Die Schwiegermutter" und "Schimanski muss leiden". In den zurückliegenden Jahren nahm sie außerdem unter anderem die Platin Romy, den Bayerischen Filmpreis und die Goldene Kamera für ihr Lebenswerk entgegen.

"Christiane Hörbiger war die Grande Dame des deutschen und des österreichischen Films. Mit leisen, aber wirksamen Gesten dirigierte sie ihre Figuren durch die oft großen Untiefen des Lebens", sagte ARD-Programmdirektorin Christine Strobl. "Ihre Mimik und Körpersprache sagten dabei mehr als jedes Wort. Diese außerordentliche schauspielerische Gabe verband Christiane Hörbiger mit harter Arbeit, großer Sorgfalt und einem unbedingten Willen zur Perfektion und Präzision. Dafür wurde sie vom Publikum geliebt und für viele Rollen preisgekrönt. Bis ins hohe Alter spielte sie für die ARD einfühlsam Hauptrollen in Filmen wie 'Auf der Straße' oder 'Bis zum Ende der Welt'. Einem großen Publikum im Ersten wird Christiane Hörbiger als Richterin Dr. Julia Laubach in der Serie 'Julia - eine ungewöhnliche Frau' in Erinnerung bleiben. Und genau eine solche ungewöhnliche Frau haben wir heute mit Christiane Hörbiger verloren."

Programmänderungen zu Hörbigers Tod

Anlässlich des Todes von Christiane Hörbiger wird Das Erste in der Nacht sein Programm ändern und um 0:05 Uhr den Film "Das Glück ist ein Kaktus" wiederholen. In der kommenden Woche werden zudem zwei weitere Filme mit der verstorbenen Schauspielerin zu sehen sein: Am 6. Dezember um 23:45 Uhr läuft "Stiller Abschied", am 7. Dezember folgt um 0:15 Uhr der Spielfilm "Bis zum Ende der Welt".

Eine Programmänderung gibt es zudem im Heimatkanal, wo am 3. Dezember um 21:40 Uhr der Klassiker "Tafelspitz" wiederholt wird. Zu sehen ist sie darüber hinaus in einigen Heimatfilmen, darunter "Immer die Radfahrer" am 27. Dezember.