RBB-Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus hat seinen Rücktritt angeboten. Das hat Interims-Intendantin Katrin Vernau laut "RBB24" bestätigt. Zuvor hatte bereits "Business Insider" über den Schritt berichtet. Demnach soll Schulte-Kellinghaus die Ausbezahlung seiner Dienstbezüge verlangt haben - offenbar rund eine Million Euro. Im Gegenzug soll er angeboten haben, auf sein Ruhegeld zu verzichten. Nach seinem Ausscheiden stünden ihm dem Bericht zufolge offenbar rund 1,6 Millionen Euro zu.
"Herr Schulte-Kellinghaus hat von sich aus angeboten, seinen Vertrag zu beenden und auf seinen nachvertraglichen Ruhegeldanspruch zu verzichten. Insofern verzichtet er erstmal auf etwas, worauf er Anspruch hat - und fordert nicht", erklärte Vernau. "Zu welchen Konditionen gegebenenfalls eine Vertragsbeendigung erfolgen kann, dazu sind wir noch im Gespräch. Zudem habe ich den Verwaltungsrat am Mittwoch über das Angebot von Herrn Schulte-Kellinghaus informiert und wir haben die sich daraus ergebenden Handlungsoptionen besprochen und bewertet."
Der Vertrag mit Jan Schulte-Kellinghaus war erst im März bis 2027 verlängert worden. Sollte sich der RBB jetzt auf eine Trennung einlassen, müsste Vernau einen Nachfolger präsentieren, der - wie "Business Insider" schreibt - möglicherweise wiederum zur Disposition stünde, sollte Vernau nicht dauerhaft an der RBB-Spitze bleiben. Denkbar wäre freilich aber auch eine Übergangslösung auf der Position des Programmdirektors.
Untersuchungsausschuss im Landtag
Unterdessen beschäftigt der RBB-Skandal auch weiterhin die Politik. So hat der Brandenburger Landtag auf Betreiben der AfD-Fraktion einen Untersuchungsausschuss eingesetzt, der sich mit der Frage befassen soll, ob die Landesregierung ihrer Rechtsaufsicht über den RBB nachgekommen ist. Nach Auffassung des AfD-Abgeordneten Dennis Hohloch habe die Kontrolle bislang versagt. Deshalb müsse der Landtag Kompetenzen bekommen, um für umfassende Aufklärung sorgen zu können.