Anlässlich der Erotik-Messe Venus feierte sich die Erotik-Branche mit der Verleihung der "Venus-Awards" am Donnerstagabend in Berlin wieder selbst. Zu den Preisträgern gehört diesmal allerdings etwas überraschend auch das ZDF - genauer gesagt das "ZDF Magazin Royale", das im Frühjahr mit der Produktion eines öffentlich-rechtlichen Pornos für Aufsehen sorgte.
Zur Erläuterung hieß es damals: "Pornographie ist ein gesellschaftliches Thema - denn abgesehen von ihrer unterhaltsamen Natur, spielen Pornos für viele Menschen auch in der Sexualaufklärung eine große Rolle. Dies wird von der freien Medienlandschaft bisher weitgehend ignoriert. Dementsprechend sollte es die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sein, einen Porno-Film zu realisieren, der Sexualität in einem positiven, inklusiven und sicheren Rahmen zelebriert."
Und so entstand gemeinsam mit Paulita Pappel, ein "ethisch korrekter queer-feministischer Hochglanzporno" namens "FFMM Straight Queer Doggy BJ Oral Orgasm Squirting Royale (gebührenfinanziert)". Den Unterschied zu den sonstigen Pornos erklärte Pappes damals damit, dass er nicht darauf angelegt sei, "viele Klicks, Likes und Verkäufe" zu erzielen. Stattdessen habe man sich darauf konzentrieren können, dass die Leute Spaß haben und auch Themen wie Safer Sex ansprechen können.
Im ZDF gezeigt wurde der rund halbstündige Film zwar aus naheliegenden Gründen nicht, Ausschnitte wurden damals durch die Überblendung mit Jan Böhmermanns Kopf zensiert, der der Sätze sagte wie: "Hinter meinem Gesicht wird der Beischlaf vollzogen". Online ist der Film, der nun mit dem "Juryaward für die Herausragendste Produktion 2022" ausgezeichnet wurde, aber natürlich nur eine Google-Suche entfernt.