Zwei Discounter warben am Sonntag im deutschen Fernsehen mit Abstand am erfolgreichsten. Die beiden ersten Plätze gingen an Lidl, das 146 Spots schaltete und damit auf einen XRP-Wert in Höhe von etwas mehr als 121 Punkten kam sowie an Aldi. Aldi sicherte sich 96,6 Punkte – und setzte dafür 155 Spots ein.
Gut erkennbar ist wieder, dass Lidl tendenziell in reichweitenstärkeren Programmumfeldern warb. Die meisten Spots des Discounters waren am Sonntag in Sat.1, bei RTL und Vox zu sehen: Die drei Sender gehörten laut AGF-Ausweisung zu den fünf stärksten am Sonntag in der klassischen Zielgruppe. Lidl setzte fast ohne Ausnahme auf größere Sender. Nur vereinzelt war man auch in der Sparte unterwegs, einige wenige Buchungen erfolgten etwa bei Home & Garden TV und Servus TV.
Dass die Verteilung bei Lidl-Konkurrent Aldi anders aussah, lässt sich schon erahnen, wenn man nur sieht, dass Comedy Central der meistbelegte Sender war. Oft bespielt wurden auch DMAX oder Kabel Eins. Ganz auf die Sparte vertraute Aldi nicht. Auch auf Sender wie ProSieben oder RTL entfielen einige Buchungen.
Die mit Abstand meisten Buchungen nahm indes am Sonntag Telefonica für seine Marke 02 vor. Das Unternehmen war das einzige, das mehr als 200 Spots buchte. Und mehr als 200 heißt in diesem Fall ganz konkret: 325.
Welches Unternehmen hat gestern das Fernsehen am stärksten für seine Kommunikation genutzt? DWDL.de und AdScanner bringen Licht ins Dunkel und veröffentlichen täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag die meisten Spots geschaltet wurden bzw. deren Spots die höchsten Brutto-Reichweiten erzielt haben - wobei Eigenwerbung der Sender hiervon ausgenommen ist. Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone.
Statt einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite macht AdScanner also auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar. Statt der bislang branchenüblichen GRP (Gross Rating Points) spricht AdScanner daher von XRP (Exact Rating Points), die sich immer auf die gemessenen Vodafone-Haushalte beziehen. Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.