Beim Rundfunk Berlin-Brandenburg soll die interne Revision als Reaktion auf die Vorwürfe gegen die frühere Senderspitze nun grundlegend reformiert werden. Am Donnerstag hat die vor einigen Wochen neu ins Amt gewählte Intendantin Katrin Vernau dem Verwaltungsrat eine veränderte Revisionsordnung zur Kenntnis vorgelegt. Diese soll nun zum 21. Oktober in Kraft treten. Vernau erklärte, die Überprüfung des Status Quo beim RBB habe "zahlreiche, auch gravierende Mängel" offengelegt. Daher sei eine Neuordnung des Regelwerks angezeigt gewesen.
Welche Mängel waren festgestellt worden? Etwa, dass die bisherige Ordnung keine Regelung enthielt, die es für den Leiter der internen Revision explizit vorgesehen hätte, in Fällen, die die ehemalige Intendantin betreffen, von sich aus den Verwaltungsrat zu Rate zu ziehen. Auch Schwächen im Berichtswesen seien aufgefallen, etwa fehlende persönliche Gespräche mit der Intendantin und mangelner Informationsaustausch. An für Führungskräfte verpflichtenden Compliance-Seminaren hätten zudem weder die ehemalige Intendantin noch die ehemalige Leiterin der Intendanz selbst teilgenommen. Alle Mängel sollen durch die Neufassung behoben werden.
Die Rede ist von einer Nachjustierung, die allerdings nur als vorläufige Maßnahme anzusehen sei – so lange, bis die Ergebnisse der Compliance-Untersuchtung durch eine externe Kanzlei vorliegen. Vernau sagt: "Der nun erfolgte Schritt ist als Teil der Neuaufstellung des rbb zu sehen, um den Sender aus der Krise in eine gute Zukunft zu führen. Die Verbesserung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems ist dafür ein wichtiger Baustein."