Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat die Ermittlungen in der RBB-Affäre ausgeweitet. Das hat die Generalstaatsanwaltschaft am Dienstag gegenüber dem RBB mitgeteilt. Konkret richten sich die Ermittlungen jetzt auch gegen den Verwaltungsdirektor und ehemaligen stellvertretenden Intendanten Hagen Brandstäter, der nach dem Rücktritt von Patrcia Schlesinger zwischenzeitlich Interims-Intendant war, sowie die 2020 Juristischen Direktorin gewählte Susann Lange.
Ihnen werde Untreue beziehungsweise Beihilfe hierzu vorgeworfen, berichtet der Sender. Der Vorwurf beziehe sich insbesondere auf die Einführung eines variablen Vergütungssystems beim RBB sowie Gehaltsfortzahlungen an Mitarbeitende, die keine Beschäftigung mehr ausübten. Weitere Angaben machte die Generalstaatsanwaltschaft vor dem Hintergrund laufender Ermittlungen nicht.
Bereits im August hatte die Generalstaatsanwaltschaft Ermittlungen gegen die zurückgetretene RBB-Intendantin Patricia Schlesinger, ihren Ehemann und den ebenfalls zurückgetreten RBB-Verwaltungsratsvorsitzenden Wolf-Dieter Wolf Ermittlungen eingeleitet. Dabei geht es um den Verdacht der Untreue und der Vorteilsnahme.
Schlesinger steht seit Sommer in der Kritik. In der Affäre geht es unter anderem um Vorwürfe der Vetternwirtschaft sowie Compliance-Verstöße. Im Zuge dessen hatte der RBB eine unabhängige Untersuchung angekündigt. Diese umfasst beispielsweise die Vergabe von Aufträgen an Berater im Rahmen des geplanten Bauprojektes für das Digitale Medienhaus in Berlin, die Abrechnung von dienstlichen Abendessen-Einladungen durch Schlesinger und Auftragsverhältnisse zur Messe Berlin, soweit diese den RBB betreffen. Ergebnisse liegen noch nicht vor.