Logo: RedBullDietrich Mateschitz ist ein aufgeweckter Unternehmer, was man aber nicht in der Versuchung eines journalistischen Kalauers auf seinen Umsatzbringer Red Bull zurückführen sollte. Mateschitz hat mit der Marke Red Bull ein milliardenschweres Unternehmen aufgebaut. Da gönnt man sich das ein oder andere Investment.

Ein kleineres gab es in dieser Woche: Der Getränkehersteller erwirbt 95 Prozent des lokalen Fernsehsenders Salzburg TV. Das Geschäft wird am 1. Januar wirksam. Die restlichen fünf Prozent bleiben im Besitz des Sender-Gründers, Geschäftsführers und Chefredakteurs Ferdinand Wegscheider und des TV-Machers Christian Jörgner.

Zunächst gab es keinerlei Angaben darüber, was der inzwischen international agierende Getränkehersteller Red Bull mit dem Investment beim kleinen Sender Salzburg TV bewirken will. Anlass für Spekulationen bot der Einstieg in jedem Fall: Vor einigen Wochen berichtete der "Focus" über ein angebliches Interesse von Red Bull am deutschen PayTV-Anbieter Premiere. Dies wurde allerdings heftigst dementiert. Neuland ist das Mediengeschäft für Red Bull jedenfalls nicht: Mit dem Print-Magazin "Seitenblicke" und der Red Bulletin Verlags GmbH ist man in der Branche bereits aktiv.

Wie die österreichische Tageszeitung "Österreich" auf Ihrer Internetseite vermeldet, nehmen die TV-Pläne von Red Bull-Erfinder Dietrich Mateschitz jetzt auch offenbar Formen an. Salzburg TV will künftig per Satellit senden. Dies bestätigte der Gründer des Senders, Ferdinand Wegscheider, der Zeitung. Salzburg TV beantrage demnach gerade eine Lizenz für ein digitales Satelliten-Programm, womit man europaweit senden könnte.
 


Derzeit verfügt der Sender nur über eine technische Reichweite von etwa 760.000 Zuschauern im Raum Salzburg und dem benachbarten Oberösterreich und Bayern. Auf Sendung ist Salzburg TV seit 1995. "Es gibt kein wirtschaftliches oder inhaltliches Interesse, wir sind dem Ersuchen nachgekommen, den Sender in Salzburger Hand zu behalten", schwächt man laut "Österreich"-Bericht in der Red-Bull-Zentrale ab. Wegscheider hingegen sagt, man wolle nach dem Jahreswechsel mit dem neuen Investor Red Bull über mögliche neue Inhalte bei einer Satellitenverbreitung reden.

In Wien lässt Red Bull-Chef Mateschitz laut früheren Medienberichten ebenfalls schon länger an einem weiteren Einstieg ins Fernsehgeschäft arbeiten. Von eigenen Events wie dem Flugspektakel Red Bull Air Race produziert der Getränkehersteller schon heute mehrere hundert Stunden Sendematerial im Jahr, welches weltweit bei diversen TV-Sendern ausgestrahlt wird.

Ob sich Mateschitz den Spaß gönnt und mit Salzburg TV via Satellit Größeres plant als nur ein Lokalprogramm? Man würde es ihm zutrauen.