Nach den jüngsten Skandalen bei der ARD steigt der Druck auf die Öffentlich-Rechtlichen. Jetzt hat sich Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner in der "Bild am Sonntag" für eine Deckelung der Gehälter von Intendantinnen und Intendanten ausgesprochen. "An der Spitze der Öffentlich-Rechtlichen wird teilweise enorm verdient", sagte Lindner dem Blatt. 

"Ich bin gegen jede Neid-Debatte, aber kein Intendant sollte mehr verdienen als der Bundeskanzler. Hier ist eine Selbstverpflichtung nötig, um mit dem Geld der Gebührenzahler sparsam umzugehen",so Lindner. Tatsächlich verdient Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) weniger als WDR-Intendant Tom Buhrow, der auf ein Jahresgehalt von 413.000 Euro kommt. Auch ZDF-Intendant Norbert Himmler liegt mit 372.000 Euro noch über dem Kanzler-Einkommen, das alles in allem knapp über 360.000 Euro beträgt, wie die "Bild am Sonntag" vorrechnet.

Lindner hält darüber hinaus auch eine Reform bei der Anzahl von leitenden und führenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für nötig. "Insgesamt sollten die Chefetagen und Verwaltungen schlanker werden, um stattdessen die Redakteure angemessen zu bezahlen, die die Inhalte machen."

Zuletzt hatten sich schon andere Politikerinnen und Politiker für eine Reduzierung der Intendantinnen und Intendanten öffentlich-rechtlicher Sendeanstalten stark gemacht. So forderten Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und die Fraktionschefs der Union, die Gehälter auf 190.000 Euro zu kürzen oder dem Niveau von Ministern oder Staatssekretären anzupassen.