Der Rundfunkrat des RBB ist in diesen Tagen nach eigenen Angaben eifrig auf der Suche nach einem Interims-Intendanten oder einer Interimsintendantin. Anders als zunächst vermutet, findet am Mittwoch diesbezüglich aber keine Wahl statt. Der dpa sagte Rundfunkratsvorsitzender Dieter Pienkny nun, dass sein Gremium am Mittwoch nicht zusammenkommen werde. "Wir brauchen noch einige Tage Zeit in der Findungskommission, um uns noch einige Kandidaten anzusehen." Einen genauen Zeitplan nannte Pienkny nicht.
Dorette König, die dem Verwaltungsrat des Senders vorsteht, erklärte der Nachrichtenagentur indes, dass das umstrittene Bonus-System für Führungskräfte beim RBB abgeschafft wird. In neuen Verträgen sollen nun keine variablen Vergütungen mehr vereinbart werden. Noch vor nicht allzu langer Zeit hatte man beim RBB solche Vergütungen als besonders innovativ erachtet, doch dann kamen die Geschehnisse rund um die nun einstige RBB-Führung dazwischen.
Aktuell an der Spitze des Senders steht weiterhin Jan Schulte-Kellinghaus. Eigentlich fürs Programm zuständig, ist er wegen einer längeren Krankschreibung des eigentlich geschäftsführenden Intendanten Holger Brandstäter eingesprungen. Schulte-Kellinghaus hat nun nach Angaben des RBB-Rechercheteams der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat der RBB-Tochter RBB Media die Entlastung verweigert. Den Vorgang hat RBB-Media-Chefin Edda Kraft auch bestätigt.
Zudem wurde eine Geschäftsführerin, bei der es sich um eine Vertraute von Ex-Intendantin Schlesinger handeln soll, abberufen. Ob es dafür konkrete Gründe gab, wollte Schulte-Kellinghaus nicht sagen. Theoretisch ist eine solche Abberufung aber auch ohne Grund möglich.