Der Weg ist frei für eine Übergangslösung auf dem Intendanten-Posten des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB). Der Rundfunkrat des öffentlich-rechtlichen Senders hat auf einer Sondersitzung den Weg freigemacht für einen Interims-Intendanten. Wie der amtierende Vorsitzende des Gremiums, Dieter Pinkny, laut "RBB24" sagte, soll die Wahl nun "schnellstmöglich" stattfinden.
Wann genau die Wahl stattfinden soll, steht bislang aber noch nicht fest. "Wir versuchen das so schnell wie möglich zu machen, aber die Kandidatinnen und Kandidaten werden nicht Schlange stehen für diesen Posten", erklärte Pienkny. Gesucht werde nun eine Person, die staatsfern und integer ist. Dabei sollen weder Politikerinnen und Politiker noch Führungskräfte des Senders infrage kommen.
Das vom Rundfunkrat geplante Vorgehen ist nicht im Rundfunkstaatsvertrag vorgesehen. Aus diesem Grund stützt sich das Gremium auf eine Bewertung der Brandenburger Staatskanzlei, wonach die Amtszeit eines Interims-Intendanten nur bis zur Wahl eines neuen Intendanten dauern darf - länger als ein Jahr dürfe dieses Verfahren jedoch nicht dauern, wie "RBB24" aus einem Schreiben der Brandenburger Staatskanzlei zitiert.
Im Rundfunkrat soll der Job des Interims-Kandidaten als "Schleudersitz" und "Himmelfahrtskommando" beschrieben worden sein. Unklar, wer sich darauf einlassen will, steht der RBB doch vor einem großen Umbruch. Aktuell steht der Sender weitgehend führungslos da: Nach dem Rücktritt von Patricia Schlesinger ist der amtierende Intendant Hagen Brandstäter derzeit für einige Wochen krankgeschrieben.