Mit "Hagen" will Constantin Film, basierend auf dem Bestseller von Wolfgang Hohlbein, die Nibelungensage neu interpretieren. Geplant sind sowohl ein Spielfilm als Event für die Kinoauswertung als auch eine sechsteilige Serie für die Bildschirme. Dabei sollen sich die Produktionen nach Angaben von Constantin Film durch eine andere Erzählperspektive unterscheiden. Bereits im September sollen die Dreharbeiten in Deutschland und Prag beginnen.

Schon jetzt fest, dass die Streaming- und Free-TV-Rechte für Film und Serie in Deutschland von RTL Deutschland für RTL+ ausgewertet werden. Produktionsseitig sind Jan Ehlert, Christoph Müller, Christian Rohde und Constanze Guttmann für die aufwendige Verfilmung verantwortlich, Filip Hering produziert von tschechischer Seite aus. Als Executive Producer fungieren Martin Moszkowicz und Oliver Berben. Redaktionell verantwortlich seitens RTL sind Thomas Disch und Nico Grein unter der Leitung von Hauke Bartel, Bereichsleiter Fiction RTL Deutschland.

Das Regie-Duo Cyrill Boss und Philipp Stennert soll das Thema über eine Welt im Wandel und die antagonistischen Hauptfiguren, die unterschiedlicher nicht sein könnten, "als imposantes, emotional starkes Kino auf internationalem Niveau" umsetzen, wie es heißt. Seit 2000 arbeiten Boss und Stennert zusammen, unter anderem bei "Neues vom Wixxer", "Die Dasslers" und "Der Pass". Das Drehbuch stammt von beiden sowie Doron Wisotzky. Unklar ist unterdessen noch, wer für die Produktionen vor der Kamera stehen wird.



Und darum geht es: Wolfgang Hohlbein, dessen Buch 1986 erschienen ist, stellt die Konstellation der Nibelungensage komplett auf den Kopf und trifft dadurch ihren Kern: Im Kampf um die Macht ist jedes Mittel erlaubt und die Liebe ist eine gefährlichere Waffe als das Schwert. Hat es je interessantere, gegensätzlichere Figuren gegeben? Hagen von Tronje, der finstere Krieger der Nibelungensage, wird in diesem Film zum einsamen Helden. Siegfried, strahlendster aller Helden und Herrscher der Nibelungen, erscheint als skrupelloser Emporkömmling, als Vertreter einer autoritären Staatsform, gestützt auf eine neue Religion, das Christentum.