Neben dem BR hat auch der HR am Freitag den Jahresabschluss für das Jahr 2021 vom Rundfunkrat genehmigt bekommen. Somit sind Verwaltungsrat und Intendanz entlastet worden. Das unbereinigte Ergebnis weist einen Gesamt-Fehlbetrag von 68,9 Millionen Euro aus; somit schneidet der HR in diesem Punkt um 47,6 Millionen Euro besser ab als zunächst geplant.
Die Aufwendungen im Jahr 2021 lagen demnach bei rund 606 Millionen Euro, eingenommen wurden rund 537 Millionen Euro. Zieht man aufwands- und Ertragspositionen, bei denen dem Hessichen Rundfunk aus rechtlichen oder anderen Gründen die Hände gebunden sind (etwa die hohen Rückstellungen für die Altersversorgung der Mitarbeitenden), vom handelsrechtlichen Ergebnis ab, kommt man zum operativen Ergebnis – und das sei positiv ausgefallen.
Intendant Florian Hager sprach weiterhin von einem Veränderungs- und Sparprozess des HR. Besonders sollen dabei aber "zwei Leitplanken" im Blick behalten werden. "Die Menschen müssen uns und unseren Angeboten vertrauen können. Und: Wir müssen Generationengerechtigkeit ernst nehmen. Es ist in dieser Zeit der vielfältigen Mediennutzung und gesellschaftlichen Fragmentierung eine Herausforderung, die Menschen in Hessen in ihrer ganzen Diversität zu erreichen." Genau das sei der Auftrag an den HR, erklärte Hager. Entsprechend müsse sein Sender flexibler werden und relevant bleiben.
Für Rolf Müller, Vorsitzender des HR-Rundfunkrats, gehe es darum, "dass der Hessische Rundfunk weiterhin eine wichtige Stimme Hessens bleibt und zuverlässig informiert, bildet und unterhält." Die gesellschaftlichen und politischen Diskussionen um den Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks würden die Notwendigkeit, die Veränderungsprozesse der vergangenen Jahre in Richtung Digitalität fortzusetzen, bestätigen. "Zukunftsfähig ist der hr am Ende nur, wenn es ihm gelingt, so wertvoll für die Menschen in Hessen zu sein, dass sie an ihm festhalten", so Müller.