Der BR-Jahresabschluss und die Wirtschaftsrechnung für das Jahr 2021 wurden am Freitag im Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks genehmigt. "Auch durch das zweite Jahr der Pandemie ist der BR gut und erfolgreich gesteuert worden – sowohl wirtschaftlich als auch programmlich", erklärte Rundfunkratsvorsitzender Godehard Ruppert. Die Gewinn- und Verlustrechnung des BR weist für 2021 einen handelsrechtlichen Fehlbetrag in Höhe von 97,4 Millionen Euro aus. Dieser kam trotz der Erhöhung des Rundfunkbeitrags zustande. Der Rundfunkbeitrag macht weiterhin auch den mit Abstand größten Batzen bei den Erträgen aus – auf ihn entfallen 947,3 Millionen Euro, also rund 85 Prozent. Insgesamt lag der BR-Ertrag 2021 bei 1.119 Millionen Euro.
Aufgewendet hat der BR im vergangenen Jahr demnach 1.126,4 Millionen Euro – das waren knapp 67 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor. Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsen waren 2021 nach BR-Angaben zusätzlich Rückstellungen für Verpflichtungen aus der Altersversorgung in Höhe von knapp 110 Millionen Euro notwendig. Ohne diesen Sondereffekt war das rein operative Ergebnis des BR positiv.
Auch wegen der erfolgten Beitragserhöhung habe der BR Planungssicherheit, den gesetzlich festgeschriebenen Auftrag auch zu erfüllen, heißt es. Um weiterhin viele Menschen zu erreichen, müssten aber Programme ausdifferenziert werden und das ohne zusätzliche Budgets. Entsprechend werde der Sender auch in den nächsten Jahren am eingeschlagenen Konsolidierungskurs festhalten und zugleich Programmentscheidungen klug priorisieren.
Ruppert sagt: "Die Menschen in Bayern schätzen den professionellen und unabhängigen Qualitätsjournalismus des Bayerischen Rundfunks. Damit erfüllt der BR die zentrale Aufgabe der Öffentlich-Rechtlichen, die auch das Bundesverfassungsgericht bei seiner Entscheidung zur Anhebung des Rundfunkbeitrags unterstrichen hat: Vielfalt und Orientierung in der unübersichtlichen digitalen Informationswelt zu bieten und dadurch Fake News und Filterblasen entgegenzuwirken."